Kritik zu Svartsot PEREGRINUS

Im Gegensatz zu KUMBL, das erst zwei Jahre nach dem 15-jährigen Band-Bestehen veröffent­licht wurde, kommt ­PEREGRINUS pünktlich zur Geburtstags­feier. Es gibt giftgetränkte Growls, die sich mit diabolischem Gegrunze abwechseln. Eingebettet in zunächst konträr wirkende, wunderschöne Folk-Melodien erheben Black- und Death-Einflüsse Nummern wie ‘Tarditas’ auf eine höhere Ebene. ‘Simplicitas’ geht einen Schritt mehr in diese Richtung. Zeitweise etwas schwerer, blitzt inmitten stampfender Rhythmen beschwingtes Flötenspiel auf. Interessant wird es auch mit ‘Como Póden Per Sas Culpas’ oder ‘Libertas’. Die Melodie von Letzterem ist dem ‘Palästinalied’ von Walther von der Vogelweide entlehnt. Passend. Schließlich beschreibt das Album die Reise eines Pilgers oder Wanderers (Lateinisch: Peregrinus). So ist auch die ‘Via Dolorosa’ (Lateinisch für „Der schmerz­hafte Weg“) musikalisch umge­setzt. Dadurch hat das Lied quasi verschie­dene Abschnitte, die mal holpriger, mal geschmeidiger daher­kommen. Erst bei ‘Silentium’ ist der Schmerz der Reise zu fühlen. Thor Bagers Gesang klingt derart gequält, dass er direkt Mitleid hervorruft – auf positive Weise. PEREGRINUS ist weder stärker noch schwächer als sein Vorgänger. Svartsot halten das Level, was die Platte zu einem wahrlich guten Abschluss macht. Immerhin könnte es die letzte sein, die das Leuchten traditioneller Elemente in die Düsternis dunkel­metallischer Klangwelten bringt.

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Quelle: METAL HAMMER.de