Kritik zu The Batman

The Batman

Warner Bros. Home Entertainment (VÖ: 2.6.)

Foto: Warner Bros. Home Entertainment/Warner Bros. Home Entertainment

Nach der gelungenen cineastischen Wiederbelebung Batmans durch Christopher Nolan (‘Batman Begins’, 2005, mit Christian Bale), führte die unglückliche Zack Snyder-Inkarnation (‘Batman v Superman’, 2016, mit Ben Affleck) das Franchise in eine Sackgasse – kann ein erneuter Reboot helfen? Zumindest legt ‘The Batman’ eine vielversprechende Grundlage: Regisseur Matt Reeves (‘Cloverfield’, ‘Planet der Affen: Survival’) hat einen Batman-Film geschaffen, so grob und so düster, dass es an eine Parodie grenzt. Und es funktioniert!

The Batman: Gelunger Neustart

Den Fokus auf die (im weitesten Sinne) detektivisch arbeitende Seite des Comic-Helden zu legen, und ihn in seinen ersten, ungeschliffenen Jahren zu zeigen, erdet den Action-Thriller ungemein. Robert Pattinson verkörpert einen jungen Bruce Wayne, der mit seiner Rolle in Gotham City und Wayne Enterprises, seinem Seelenzustand und seiner Zweitidentität hadert. Dass er dabei einen gewissen Gothic- bis Grunge-Look pflegt und Züge von Kurt Cobain trägt, ist dabei kein Zufall (wobei die Einfelchtung von Nirvanas ‘Something In The Way’ den schmalen Grat zwischen künstlerischer Inspiration und plumper Popultur-Referenz beschreitet).

So sehr Freunde wie Alfred Pennyworth (Andy Serkis) und James Gordon (Jeffrey Wright) helfen, so sehr halten ihn ambivalente (Zoë Kravitz als Selina Kyle / Catwoman) und grundböse (Paul Danos Riddler, John Turturro als Gangsterboss Carmine Falcone, Colin Farrells entstellter Pinguin) auf Trab. Durch diese Konstellation kann ‘The Batman’ von der ersten bis zur letzten Minute eine zähneknirschende, beinahe unangenehme Spannung aufrechterhalten – was bei einer Laufzeit von drei Stunden beeindrucken darf.

Der Soundtrack von Michael Giacchino spielt dabei eine zentrale Rolle:

Specials fürs Heimkino

Wer im Kino nicht so lange stillsitzen wollte, darf ‘The Batman’ jetzt, drei Monate später, zu Hause erleben. Und dabei noch länger sitzen bleiben, denn die Specials der Blu-ray-Variante summieren sich auf über zwei Stunden (DVD deutlich weniger)! Neben einem ausführlichen Making-of beeindrucken die Detailvielfalt und Arbeitsstunden, die in das monströse Batmobil flossen. Wichtige Charaktere aus ‘The Batman’ werden separat vorgestellt und ihre Motivation, Kostümierung und Inspiration aus den Comic-Vorlagen beleuchtet, spektakuläre Szenen in ihre Einzelteile zerlegt. Am eindringlichsten gerät eine der zwei nicht verwendeten Szenen:

ACHTUNG, MÖGLICHER SPOILER

Womöglich hätte sie den Ablauf und die Gewichtung des ohnehin schon langen und vollgestopften Films gestört – die rund sieben Minuten, in denen Batman den Joker in der Arkham-Haftanstalt besucht, gehören zu den gruseligsten und intensivsten des Streifens. Schauspieler Barry Keoghan könnte das Potential haben, an die ikonischen Darstellungen von Joaquin Phoenix (‘Joker’, 2019) und Heath Ledger (‘The Dark Knight’, 2008) anzuknüpfen (und die nicht geglückte Jared Leto-Version aus ‘Suicide Squad’, 2016, vergessen zu machen).

Fortsetzung folgt

Dies müssen die angedachten Fortsetzungen zeigen. So wie Bruce Wayne in ‘The Batman’ lernen muss, dass ein Alter Ego nicht nur für Vergeltung und Angst steht, sondern auch für Hoffnung, sollte bei kommenden Filmen über den Dunklen Ritter nicht vergessen werden, dass ‘Batman’-Filme trotz aller Düsternis auch Spaß machen dürfen.

‘The Batman’ ist ab sofort als Premium-Download zum Leihen und Kaufen sowie ab 02. Juni 2022 auf 4K Ultra HD, Blu-ray, DVD und limitierte 4K UHD und BD Steelbook Editionen erhältlich.

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