Kritik zu The Old Dead Tree SECOND THOUGHTS
Schon der Beginn von The Old Dead Tree stand unter einem finsteren Stern: Bald nach der Gründung beging Schlagzeuger Frédéric Guillemot Selbstmord. 2009 war dann Schluss wegen kreativer Differenzen.
Aber es kam anders, und letztlich kündet davon schon der Albumtitel SECOND THOUGHTS. Lose übersetzt mit „bei näherem Nachdenken“ dachten sich die Franzosen um Manuel Munoz wohl, dass es doch noch nicht vorbei ist. Das vierte Album in einem Vierteljahrhundert Band-Geschichte schafft es auch tatsächlich, einerseits den Brückenschlag zu frühen Prog Metal-Werken wie THE WATER FIELDS zu vollbringen, andererseits eine verjüngte, entschlackte Form des bisherigen Sounds zu präsentieren.
Düsterer Metal mit gotischem Einschlag und dezent progressiver Aromatik ist das Gebot der Stunde. Als grober Referenzrahmen sei hier Moonspells IRRELIGIOUS und Paradise Lost zwischen DRACONIAN TIMES und HOST genannt. Das gefällt, wogt zwischen Donnern und Wispern. Insbesondere der variable Gesang von Munoz setzt Akzente: Manchmal klingt er wie ein entfesseltes Biest, manchmal wie ein todtrauriger Liedermacher, manchmal wie ein befehlender Imperator. Ein schönes, mal cinematisches, mal introspektives Album.
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Quelle: METAL HAMMER.de