Kritik zu Theocracy MOSAIC
Theocracy zelebrieren bereits seit über zwanzig Jahren progressiv angehauchten Power Metal – das Debüt hatte Sänger Matt Smith 2003 noch im Alleingang eingespielt. Mit dem fünften Album blicken die US-Metaller also auf einige Erfahrung zurück; entsprechend ansprechend und bühnentauglich kommen die neuen Stücke auch daher: Irgendwo zwischen Sonata Arctica, Edguy (je in ihren goldenen Zweitausendnuller-Jahren) und Symphony X werfen Theocracy nur so um sich mit Melodien, Epik, Gefühligkeit und Doublebass-Attacken. Und obwohl kaum ein Song ohne erhabene und erhebende Momente auskommt (meist in Form einer ohrenschmeichelnden Gesangsmelodie mit Chor-Unterstützung), muss der geneigte Headbanger auf MOSAIC auch manche Belanglosigkeit absitzen – seien das arg zahnlose Passagen, austauschbare Dramaturgien oder einige wenige progressive Frickelausbrüche, die dem Song nichts hinzuzufügen haben.
Doch oft genug zündet ein Funken, etwa wenn im flotten ‘Liar, Fool, Or Messiah’ Power Metal-Chöre auf Metallica-Riffing treffen, sich ‘Red Sea’ (in 19 Minuten!) epochal überschlägt oder ‘The Sixth Great Extinction’ heavy aufdreht. Besonders wohlig wird’s, wenn beispielsweise das pfeilschnelle ‘Deified’ oder die Midtempo-Hymne ‘Return To Dust’ an Hochzeiten des Genres erinnern. Etwas zwingender, bissiger und einzigartiger hätte MOSAIC gerne ausfallen dürfen; Fans genannter und ähnlicher Bands sowie Stilistiken werden mit Theocracy allerdings eine gute Zeit haben können.
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Quelle: METAL HAMMER.de















