Kritik zu Thundermother BLACK AND GOLD
Thundermother erfahren derzeit einen ziemlichen Hype. Böse Zungen haben ihre Theorien, wieso, doch wer den Schwedinnen den Erfolg nach dem fünften Album weiterhin nur aufgrund ihres Geschlechts attestiert, hat den musikalischen Schuss nicht gehört. BLACK AND GOLD beginnt nämlich bereits mit einer Menge Power. Der Opener ‘The Light In The Sky’ bietet einiges an: Schmissige Gitarren, Ohrwurmqualitäten – und Sängerin Guernica Mancini, die mit ihrer rauen Stimme selbst deklariert: „We are running this game!“ Und ein Game führen Thundermother sicher an: Das Mitreißen des Publikums. Die vier Musikerinnen haben diesen Aspekt in ihren Songs perfektioniert. Die Chöre laden zum Singen ein, und vor allem im Titel-Track schaffen sie es, durch direktes Auffordern der Gitarristin Filippa Nässil zum Solo, anschließendes Kommentieren und das „Louder!“-Anfeuern der Hörer ein Live-Gefühl zu erzeugen.
Keine Frage, die Songs von Thundermother sind auf Konzerte ausgelegt. Doch Lob und Kritik gehen bei diesem Album Hand in Hand: Zwar verliert BLACK AND GOLD über seine gesamte Länge nicht an Kraft, allerdings zeigen Thundermother wenig Variation darin, wie sie diese erzeugen. Man kann zu allen Songs abgehen, aber sie sind sich eben auch sehr ähnlich (wobei die Balladen ‘Hot Mess’ und ‘Borrowed Time’ durchaus stark sind). Wer Abweichungen sucht, wird nicht unbedingt fündig, doch wem der Sound von Thundermother bisher gefiel, bekommt mit BLACK AND GOLD die geballte Dröhnung Hommage an alten Hard Rock. Insgesamt ist der Hype um die Band also berechtigt, aber es gibt noch Luft nach oben.
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Quelle: METAL HAMMER.de