Kritik zu Trauma AWAKENING
Die Speed-Metaller Trauma sind bereits seit 42 Jahren unterwegs, die ersten zwei davon sogar noch mit Basslegende Cliff Burton, später Metallica. Doch außer einem Album in den Achtzigern und einer Reunion-Platte von 2015 ist die Diskografie auf Demos beschränkt. Schade, denn auch wenn der Speed Metal auf Heavy Metal runtergedreht wurde, ist noch einiges an Power zu holen. Alle instrumental vertretenen Künstler machen einen starken Job, nur Frontmann Brian Allen steht etwas hinten an. Größte Stärke des Sängers sind seine Einlagen in den schnellen Zwischen-Passagen: Hier klingen Trauma wie die Thrasher Testament. Abseits dieser, vor allem in den Refrains, kann er die Höhen aber nicht tragen und klingt etwas dünn. Manchmal überrascht Allen jedoch mit fast schon Death-artigem Geschrei (‘Meat’).
Besonders interessant ist die Experimentierfreude der Herren. Im Opener ‘Walk Away’ bieten sie ein orientalisch anmutendes Gitarrensolo, welches erstaunlich gut zum geradlinigen Heavy Metal passt. In ‘Falling Down’ trauen sie sich an einen langsameren, dadurch aber nicht weniger aggressiven Stil. Die Themen sind zwar allesamt schon durchgekaut und ein durchgehender roter Faden ist nicht erkennbar, doch es ist vor allem die Aggressivität, die beeindruckt. Sie wirkt keineswegs aufgesetzt, sondern mitreißend und stimmig.
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Quelle: METAL HAMMER.de