Kritik zu Ungraven HOLLOWS MADE HOMES IN THEIR SUNKEN CHEEKS

Hä? Wie jetzt? Die klangen aber mal sehr anders. Ungraven, das grummelige, ungewaschene Bastardkind der beiden Conan-Männer Jon Davis und David Perry, ist nicht wiederzuerkennen. Waren sie auf ihren vorigen Veröffentlichungen (zwei Demos, ein Live-Album und eine Split) seit 2018 das akustische Äquivalent eines Orks mit Verstopfung, haben sie ihren Kurs jetzt grundlegend geändert. Drone und atmende Verzerrung sollen’s nun richten; Davis wollte weg vom Standard-Rock-Sound, heißt es. Tatsächlich kann die Abkehr kaum radikaler ausfallen als in den beiden Tracks ‘Nothing Is Less Than Zero’ (21:03) und ‘Hollows Made Home’ (22:21) mit ihren wabernden Flächen aus Gitarre, Synthesizer, Keyboard, Orgel und einem Hauch Vocoder.
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Die Stücke heben sich dröhnend aus der Taufe, Spiralnebel drehen sich in den Weltraum, ein Pesthauch streicht durch Ruinen … Was alles durchaus suggestiv ist, aber mitnichten originell. Wer sich vorstellen kann, wie es klänge, wenn Sunn O))) den Soundtrack zu einem John Carpenter-Film besorgten, ist ziemlich nah dran. Zwar sorgt das von Ex-Conan-Bassist Chris Fielding produzierte und von James Plotkin gemasterte HOLLOWS MADE HOMES IN THEIR SUNKEN CHEEKS für eine spacige, düstere Dreiviertelstunde im postapokalyptischen Niemandsland, aber zwingend ist an dieser neuen Ungraven-Manifestation eigentlich nichts.
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Quelle: METAL HAMMER.de