Kritik zu Valkeat FIREBORN

Valkeat FIREBORN

Folk Metal, Reaper/Warner (14 Songs / VÖ: 18.8.)

Der Klang des Zupfinstruments Kantele versetzt einen zuverlässig ins Land der tausend Seen. Diesen Umstand macht sich auch das Sextett Valkeat aus der Bodom-Heimat Espoo zu Nutze – kommen auf dessen zweiter Platte doch (neben Geige und Cello) gleich zwei der finnischen Nationalinstrumente zum Einsatz. Auch davon abgesehen klingt der Folk Metal auf FIREBORN stimmungs­voll und erzählt mit typischen Klangmitteln Geschichten aus dem (von Amorphis bekannten) Kalevala-Epos: ‘My Crown’ beinhaltet tollen hellen Gesang wie dunkle Chöre und läuft locker-leicht rein; das herausragende ‘Tribe’ nimmt im Refrain hymnische Züge an und punktet mit „Lailailai“-Gesängen (die auch ‘Summer Nights’ prägen). Im Verlauf zeigt sich der Abwechslungs­reichtum des Werks, das mit diversen Stimmungen, Sprachen und Klang­farben aufwartet: Während das wuchtige ‘Ukko’ nach Livegigs schreit und ‘Tule Kokko’ mantraartig klingt, wirken ‘Moraš’ und ‘Iku’ zurück­haltend-verträumt.

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Erwähnenswert sind auch der erzählerische Titel-Track, der in epischen Chören gipfelt, das getragene ‘Thunderbird’ sowie das stimmungsvolle Finale ‘Land Of Falling Leaves – Song Up The Skies’. Mit all diesen Mitteln gelingt es Valkeat durchaus, einige große Momente zu kreieren. Unterm Strich nimmt der 68-Minüter jedoch recht ausladende Züge an, kommt nicht oft genug zum Punkt und erinnert phasenweise mehr an ein Hörspiel als ein Metal-Album. Fans von finnischer Musik dürfen sich trotzdem auf eine schöne Reise ins Land der tausend Seen freuen.

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Quelle: METAL HAMMER.de