Kritik zu Vintage Trouble HEAVY HYMNAL

Vintage Trouble HEAVY HYMNAL

Soul Rock, Cooking Vinyl/Indigo (10 Songs / VÖ: 23.6.)

Seitdem Amy Winehouse vor gut 15 Jahren dem Retro-Soul einen massiven Mainstream-Popularitäts­schub verpasst hatte, erfreut sich die Wertewahrung der klassischen US-Soul-Periode der Fünfziger- bis Siebziger Jahre wieder größerer Beliebtheit. Dabei zählen die 2010 in Hollywood gegründeten Vintage Trouble in einem Meer von Einzelkünstlern zu den wenigen klassischen Bands des Genres. Entsprechend setzt es auf HEAVY HYMNAL, dem jüngsten einer Reihe von Alben und EPs, auch mal ein perliges,
von Gitarrist Nalle Colt aus der Hüfte geschossenes Solo. Unter stimmlicher Leitung von Tausendsassa Ty Taylor stecken die zehn neuen Stücke derweil einen breiten Referenzrahmen ab.

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Da mutet der herrlich hibbelige Opener ‘Who I Am’ wie der Soul-Bruder von System Of A Downs ‘Chop Suey!’ an, wird (an)ständig der Tanzbefehl-Impetus von James Brown proklamiert oder bewegen sich Vintage Trouble mit ‘Baby What You Do’ – gar nicht mal so Vintage – gefähr­lich auf Jamiroquai-Terrain. Letzeres stellt neben ‘Shinin’’ glücklicherweise einen der wenigen Ausreißer in die Moderne dar. Ganz hervorragend gestaltet sich indes das Duett mit L.A.-Sängerin Lady Blackbird (‘The Love That Once Lingered’), aber auch das musikalisch wie inhaltlich an den seelenvollen experimentellen Aktivismus von Marvin Gaye gemahnen­de Song-Duo ‘Alright Alright’ und
‘Repeating History’.

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Quelle: METAL HAMMER.de