Kritik zu Virgil & Steve Howe LUNAR MIST
Als sich der Yes- und Asia-Gitarrist Steve Howe zusammen mit seinem Schlagzeug und Keyboard spielenden Sohn Virgil an das gemeinsame Album NEXUS gemacht hatte, wurde dessen Veröffentlichung 2017 vom überraschenden Tod des nur 41 Jahre jungen Sprosses überschattet. Fünf Jahre später hat sich der 75-jährige Howe Senior nun noch einmal an das musikalische Vermächtnis seines Sohns gemacht und dessen unvollendete Skizzen vervollständigt. Blendet man die Tragik der Hintergrundgeschichte aus, ist LUNAR MIST eine ätherische und atmosphärische, unaufgeregt leisetretende Sammlung von zurückhaltend arrangierten Instrumentalstücken, die voller wunderbarer melodischer Vignetten steckt und mit ansteckender Ausgeglichenheit aufwartet.
Steve Howes Gitarrenton gemahnt dabei gelegentlich an den von Mark Knopfler, und man kann in LUNAR MIST eintauchen wie in ein kristallblaues, nur von wärmenden Sonnenstrahlen gebrochenes Kraterseegewässer. An den Stellen, an denen die Keyboards den Ton angeben, fühlt man sich von der Stimmung (und den Erdtrabanttitelparallelen) her fast an David Bryans 1995er-Soloalbum ON A FULL MOON erinnert. Allein das Finale ‘Martian Mood’ fällt mit seinen roboterartigen Sounds etwas aus dem ansonsten höchst organischen und befriedend harmonischen Rahmen.
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Quelle: METAL HAMMER.de