Kritik zu Warcoe UPON ALL THRONES

Wenn euch jemand mit den Worten „Jedes Mal, wenn du beim Hören von UPON TALL THRONES an Black Sabbath oder Trouble denkst, musst du einen Kurzen kippen …“ herausfordert, dann rennt! Selbst die eisernste Leber könnte dieses Trinkspiel niemals gewinnen, drücken die unkaputtbaren Helden doch aus jeder Pore des dritten Warcoe-Albums. Wenn Stefano Fiorelli in ‘Octagon’ „A black dragon is coming tonight …“ singt, wartet man nur auf den Zusatz „Alright now!“. Der Eröffner massiert die Kniescheiben mit hypnotischen Grooves und Melodien ähnlich effektiv wie das einnehmend riffende ‘The Wanderer’ und das im Finale anziehende ‘Brown Witch’. Zwischen soliden Ozzy- und Eric Wagner-Imitationen zweckentfremdet Stefano sein Griffbrett auch mal als Fluxkompensator, um in ZZ Tops frühe Jahre zurückzureisen (‘Spheres’). Viel weiter weichen Warcoe nicht vom Ursuppen­rezept ab. Leider bleiben die Italiener neben ihren Vorbildern auch ihren Schwächen treu und bremsen den Spaß an der alten Materie mit zwei Instrumentals aus. Diese wirken eher wie uninspirierte Finger­aufwärmübungen als essenzielle Bindeglieder: ‘Gather In The Woods’ zieht die Spielzeit akustisch um zwei Minuten in die Länge, worauf ‘Fire In Your Hand’ ent­gegen seinem feurigen Titel gar viereinhalb zähe Minuten lang ins Nirwana des Vergessens kriecht. Schwachpunkte, die man sich weder schönreden noch -trinken kann.

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Quelle: METAL HAMMER.de