Kritik zu Watain THE AGONY & ECSTASY OF WATAIN

Watain THE AGONY & ECSTASY OF WATAIN

Black Metal, Nuclear Blast/RTD (10 Songs / VÖ: 29.4.)

Was genau sie mit diesem Albumtitel ausdrücken wollen, erschließt sich nicht direkt, aber wie sie es meinen könnten, wird recht schnell klar, wenn die ersten Songs des neuen Albums der schwedischen Kutten-Black-Metaller (und Stinkstiefel) Watain erklungen sind: Es geht mal wieder um den Kern der Sache, den Sound, der sie groß machte, gewissermaßen die nächste Ausbaustufe von Dissection, die in dem fantastischen, wenn auch überlangen Meisterwerk LAWLESS DARKNESS kulminierte. Alles, was danach kam, war eher „unterwältigend“: zuerst das mäandernde, nach neuen Ideen tastende, aber orientierungslos wirkende THE HUNT, dann das schroffe, megakurze TRIDENT WOLF ECLIPSE. Mit ‘Ecstasies In Night Eternal’ nimmt der Karren gleich mal explosiv Fahrt auf, eine klassische, Riff-triefende und rasante, typische Watain-Nummer an der Grenze zum Selbstplagiat.

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Das Album hat eine gute Dramaturgie. Nach den ersten Salven geht es mit ‘Serimosa’ im Midtempo weiter, während sich die epischeren Nummern, insbesondere das tolle ‘Before The Cataclysm’, im zweiten Teil des Albums breitmachen. An sich lautet mein Fazit ähnlich wie letzten Monat bei Dark Funeral: Watain spielen auf Sicherheit, aber sie haben die Skills, gute Riffs – und vor allem: mehr verschiedene Songs als ihre Landsleute.


Das Image und Drumherum von Watain kann man durchaus aufgesetzt und doof finden. Nicht wegzudiskutieren ist aber die musikalische Klasse, die sie auf THE AGONY & ECSTASY OF WATAIN zur Schau stellen: So rohen und ursprünglichen, zugleich aber zeitgemäßen und einzigartigen Black Metal findet man dieser Tage nur selten. Sich der schwarzen Raserei hinzugeben, macht durchweg Spaß, zumal die Schweden mit abwechslungsreichen und mächtigen Songs überzeugen.
Sebastian Kessler (5 Punkte)

Dass Black Metal eine dunkle Welt ist, zu der nicht alle Metalheads Zugang haben, wissen wir alle. Watain schaffen es jedoch, das Tor ein kleines Stück weiter aufzuschieben – ohne sich dabei von ihrem Sektor entfernen zu müssen. Das schaffen sie etwa durch solch bedrückende Melodien wie in ‘Serimosa’, die Produktion mit ihrem nahezu kathedralischen Hall und die enorme Gewalt in der Stimme von Erik Danielsson.
Raphael Siems (4,5 Punkte)

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Quelle: METAL HAMMER.de