Kritik zu Wino CREATE OR DIE
Sowohl im Rahmen seines seit 2009 florierenden Soloschaffens als auch im Verbund mit Conny Ochs hat sich Robert Scott Weinrich mit akustischen, von Folk und Americana geprägten Unplugged-Alben eine Ausdrucksnische jenseits seiner legendären Reputation als lärmender Doom-Veteran und Frontmann von Szene-Bands wie Saint Vitus, The Obsessed oder Spirit Caravan geschaffen. Auch CREATE OR DIE folgt dem Roots-Ruf, erlaubt dabei diesmal aber auch im Wechsel den partiellen verstärkten Einsatz der Elektrischen in einem vollmundiger ausformulierten Rock-Band-Kontext. Davon zeugt bereits der starke Auftakt von ‘Anhedonia’, bei dem Wino einen Knusper-Klampfen-Sound auffährt, den man in Anbetracht seiner knochig-knorrigen Art eher im Spätwerk von Lou Reed oder Neil Young verorten würde. ‘New Terms’ hingegen trumpft mit Unterstützung von traditionellem Instrumentarium wie zum Beispiel Banjo oder Bodhrán-Trommel der irischen Folk-Band We Banjo Three auf, während das nur knapp zweieinhalbminütige ‘Never Said Goodbye’ Troubadour-Klasse offenbart oder das staubtrockene und starke ‘Us Or Them’ genauso wie das nächtliche Präriehimmel evozierende, somnambule ‘Lost Souls Fly’ perfekt einen Neo-Western untermalen könnte. Deshalb verwun-dert es auch nicht weiter, dass der über 60-jährige Maryland-Sohn Song-Titelwünsche wie ‘Bury Me In Texas’ äußert. Lässig.
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Quelle: METAL HAMMER.de

















