Kritik zu Within Destruction ANIMETAL

Anime trifft Abrissbirne: Mit ANIMETAL haben sich Within Destruction endgültig neu erfunden. Einst als Slam-/Deathcore-Band bekannt, bewegen sie sich nun auf einem ganz anderen Level – irgendwo zwischen futuristischem Metalcore, elektronischen Spielereien und einer großen Liebeserklärung an die japanische Pop-Kultur. Schon der gleichnamige Opener stellt klar, dass hier keine halben Sachen gemacht werden. Fette Riffs treffen auf flirrende Synthies, und brutale Screams kollidieren mit fast hymnischen Refrains. Spätestens bei ‘Cybergirl’ wird deutlich, wie stark die Anime-Ästhetik das Album prägt. Dieser Song, ‘Demon Child’ sowie der Titel-Track könnten aufgrund ihrer verspielten, sehr eingängigen Melodien locker als Anime-Intros durchgehen. Mit einem genauen Blick erkennt man sogar im Video zu ‘Cybergirl’ die Bände des legendären Mangas ‘Akira’, während in ‘Hide & Sick’ ein kurzer Ausschnitt aus der Anime-Adaption von ‘Fist Of The North Star’ zu hören ist.
Auch die Texte spiegeln stark den Einfluss der Anime-Handlungen und -Protagonisten wider. Oft aus der Egoperspektive erzählt, stellen sie die Herausforderungen und inneren Konflikte der Figuren dar. Within Destruction bleiben ihrer unbändigen Härte treu, setzen diesmal jedoch verstärkt auf melodische Refrains, die sich nicht nur als Ohrwürmer entpuppen, sondern auch perfekt mit der fiesen Intensität des Albums verschmelzen. Über Jahre hinweg haben die Slowenier ihren Sound geschärft – jetzt klingt er so stimmig, dass man sich fragt, warum sie diesen Weg nicht schon früher eingeschlagen haben. Hier ist allerdings kein weichgespülter Metalcore entstanden, sondern ein einzigartiges Hybrid aus Härte und Eingängigkeit. Und wenn in Zukunft ein ANIMETAL-Song tatsächlich als offizielle Anime-Titelmelodie läuft? Es wäre nur eine Frage der Zeit.
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Quelle: METAL HAMMER.de