Live vor sechs Millionen Toten
Das komplette Interview mit Queens Of The Stone Age findet ihr in der METAL HAMMER-Oktoberausgabe 2025, erhältlich am Kiosk oder indem ihr das Heft bequem nach Hause bestellt. Noch einfacher und günstiger geht’s im Abo!
Es gibt nicht viele Bands, die sich bemüßigt fühlen, an einem Show-Abend, genauer gesagt eine Stunde vor Stagetime, Interviews zu geben. Dann wiederum gehörte das Wort „gewöhnlich“ noch nie zum Vokabular der Queens Of The Stone Age geschweige denn zu ihrem Repertoire und Selbstverständnis. So begeisterte die Band unlängst nicht nur mit einem akustisch arrangierten Auftritt in den altehrwürdigen Pariser Katakomben, sondern bewies auf der Bühne der Zitadelle Spandau mit einem eruptiven Vulkantanzkonzert abermals, dass sie zu den famosesten wie bestgetakteten Rock-Livebands der Gegenwart zählt. Während Sänger, Gitarrist und Band-Patron Josh Homme zum Radio-Talk mit Tequila-Tasting lädt, treffen wir Dean Fertita und Jon Theodore im Backstage-Bereich des eigens vollständig eingerichteten Proberaumzimmers.
Kraftakt im Untergrund
„Nach unserem abrupten Tour-Abbruch letztes Jahr, der uns ziemlich im Dunkeln darüber ließ, ob wir das hier überhaupt noch mal machen können, wissen wir inzwischen jede Show wertzuschätzen“, erklärt Fertita nicht ohne mitschwingende Ehrfurcht in der Stimme die Freude über das bevorstehende heutige Konzert. Schließlich musste die Band die letzten Termine ihrer 2024er-Sommertournee – darunter auch jenen ursprünglich geplanten Zitadellen-Auftritt – Hals über Kopf aussetzen, da sich Homme in den USA einer dringenden Notoperation unterziehen musste.
Die eingangs erwähnte dokumentierte historische Darbietung tief im Pariser Untergrund im Juli vergangenen Jahres, auf die der Bandchef seit gut zwanzig Jahren hingearbeitet hatte, wurde demnach zum letzten Konzertkraftakt vor der unvermeidlichen Heimkehr (sowie dem offenbar glücklich verlaufenen anschließenden Heilungsprozess). „Vor zwei oder drei Jahren hieß es erstmals, dass unser Katakombenkonzert tatsächlich klappen könnte. Dann ging alles plötzlich sehr schnell. In Anbetracht der Tatsache, wie lange er darauf gewartet hatte, hat Josh schließlich all seine verbliebenen Kraftreserven mobilisiert, um das noch durchziehen zu können“, erläutert Fertita.
Heftige Erfahrung
„Man muss eine sehr lange Treppe hinabsteigen, um dort hinunter zu gelangen“, ergänzt Theodore mit räumlichen Beschreibungen das durchaus seltsame wie spezielle Setting an der Seine. „Unten angelangt, sind sämtliche Decken total niedrig; Wasser tropft von überall, was sich in unzähligen Echos verliert, und darüber hinaus ist man von den Gebeinen und Überresten von Millionen von Menschen umgeben. Das war schon eine sehr heftige Erfahrung.“ Eine Erfahrung, die vor allem auch als mitzuschneidende musikalische Performance im Vorfeld kaum planbar war.
„Dort unten waren keine Proben möglich. Insofern hatten wir nur drei Sessions mit den Streichern, zwei zuvor in Rom und eine im Hotel“, blickt Dean zurück. Für seinen Trommlerkollegen gestaltete sich die Sache noch spezieller. „Ich konnte dort keine Drums spielen, also wurden meine Parts komplett neu gedacht. Alles geschah im Moment, die Film-Crew war schon vor uns dort, und wir spielten jeden Song nur zweimal.“ Fast noch herausfordernder als die beschauliche Anzahl der jeweiligen Takes gestaltete sich indes die Vorauswahl des aufzuführenden Materials.
Sechs Millionen Tote
So entstammen die fünfeinhalb Stücke – der Opener ist ein Medley-Hybrid aus ‘Running Joke’ und ‘Paper Machete’ – den letzten fünf Alben der Band und decken dabei vornehmlich die zwei jüngst vergangenen Dekaden der Queens Of The Stone Age-Diskografie ab. „Ich kann nicht genau sagen, was die Auswahl bestimmt hat. Nur, dass es allesamt Stücke waren, die Josh textlich viel bedeuten“, fasst Dean zusammen. „Die Grundfrage war dabei zudem stets: Mit welchen Liedern fühlt man sich wohl, wenn man sie vor sechs Millionen Toten aufführt? Was sind die richtigen Themen für die Ewigkeit? Das alles floss vermutlich in die Selektion mit ein.“
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Quelle: METAL HAMMER.de