„Neue Musik zu machen“ ist sinnlos
Nach seinem Ausstieg bei Stratovarius agierte Timo Tolkki in zahlreichen Projekten (Revolution Renaissance, Avalon und viele mehr) als Gitarrist, Songwriter, Sänger und Produzent. 2022 reformierte er zusammen mit Tuomo Lassila (Schlagzeug) und Antti Ikonen (Keyboard) das Line-up von DREAMSPACE (1994) unter dem Band-Namen Timo Tolkki’s Strato. In Kürze startet er sogar eine eigene Tournee durch Brasilien. Auf dieser wird es jedoch keine neue Musik zu hören geben.
Keine Schlafzimmeraufnahmen
Im Interview mit The Dark Melody wurde Tolkki jüngts gefragt, ob er an neuem Material arbeite. Seine Antwort dürfte für eingefleischte Fans eher niederschmetternd sein. „Es ergibt eigentlich keinen Sinn mehr, neue Musik zu machen. Denn es kostet Geld, und es gibt keine CDs mehr. Niemand kauft sie. Man macht neue Platten im Grunde nur, um auf Tour zu gehen, aber ich habe vielleicht 25 Platten gemacht. Deshalb denke ich im Moment nicht daran. Ich möchte eine gute Produktion haben, und das kostet Geld. Und das Musikgeschäft hat sich sehr verändert.“
Auf die Frage, ob er Musik nur aus Liebe zur Musik und nicht so sehr des Geldes wegen machen würde, antwortet er: „Aus Liebe zur Musik – das ist der einzige Grund, Musik zu machen. Aber so etwas wie eine Albumproduktion ist sehr viel Arbeit, es dauert Monate. Und ehrlich gesagt möchte ich keine sogenannten Schlafzimmeraufnahmen machen. Ich müsste dafür ein Studio mieten. Und Finnvox, das Studio, in dem wir die Stratovarius-Alben aufgenommen haben, kostet 500 Euro pro Tag.“
Neuerliche Harmonie
Offenbar scheinen auch die Streitigkeiten mit seinen ehemaligen Band-Kollegen beigelegt zu sein. 2008 hatte Tolkki die Band aufgelöst. Als Grund nannte er interne Auseinandersetzungen. Timo Kotipelto (Gesang), Jens Johansson (Keys), Lauri Porra (Bass) und Jörg Michael (damals am Schlagzeug) erhielten jedoch alle Namens- und Markenrechte an Startovarius und machten ohne Tolkki weiter. Bis 2011 erschien alles weitgehend friedlich. Dann warf man einander unter anderem Inkompetenz, Negativität, Verbitterung, Desinteresse und Habgier vor.
Im aktuellen Interview gibt der Musiker zu Protokoll: „Wir sind sehr gute Freunde. Manchmal gehe ich zu ihren Konzerten hier in Finnland, was seltsam ist, weil sie immer noch viele meiner Lieder spielen. Und diese dann aus dem Publikum zu hören, ist wirklich seltsam.“ Zudem habe ihm das letzte Stratovarius-Album SURVIVE (2022) wirklich gut gefallen. So meint er abschließend: „Ich denke, sie haben den Erfolg verdient. Sie haben sehr hart gearbeitet, nachdem ich gegangen war.“
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Quelle: METAL HAMMER.de