Premiere des neuen Videos zu ‘Ghost On My Screen’

Auf ihrem jüngsten Studioalbum SOUND & FURY wagten es Dust Bolt tatsächlich, ihren traditionellen Thrash-Sound mit neuen klanglichen Ideen zu bereichern. Für stramme Kuttenträger war das ein Unding. Nun schlagen die Bajuwaren mit ihrem brandneuen Track ‘Ghost On My Screen’ das nächste Kapitel ihrer Geschichte auf — und thrashen dabei wieder, dass die Schwarte qualmt. Die Musiker selbst finden: „Es ist das bisher kompromissloseste.“ Das Video zum Song gibt es unten zu sehen.

Laut und unbeugsam

Dabei geht das in Landsberg am Lech gegründete Quartett seinen Weg konsequent weiter und vereint Bewährtes mit Fortschritt: „Musikalisch erinnert der Song an den Geist der MASTER OF PUPPETS-Ära — kombiniert mit einem modernen, einzigartigen Sound, der Dust Bolt endgültig als die Metallica der Neuzeit positioniert.“ Inhaltlich beschäftigt sich die Gruppe um Gitarrist und Frontmann Lenny Bruce in dem Stück mit psychischen Druck der vernetzten Welt und prangert dabei „Social-Media-Sucht, Neid und die emotionale Leere“ an, „die bleibt, wenn alles nur noch digital existiert“.

Darüber hinaus sind zwei weitere Dinge neu bei Dust Bolt: Denn ‘Ghost On My Screen’ veröffentlichen die Thrasher als unabhängige Band — ganz ohne Plattenfirma. Des Weiteren gab es eine Umstellung in der Besetzung: An den tiefen vier Saiten ist Jannik Berg frisch mit von der Partie — und macht im Video direkt eine gute Figur.

Ohne Scheuklappen

Im METAL HAMMER-Interview zu SOUND & FURY erklärte Lenny Bruce die musikalische Weiterentwicklung von Dust Bolt: „Es war eine Bauchentscheidung, wir stellen das Vorherige nicht in Frage. Als Band agieren wir impulsiv und emotional getrieben. Wir haben kein Rezept, das wir zwölf Alben lang durchziehen. Wir haben diese Reise immer zu viert vollzogen, und in der Pandemie legten wir erstmals eine Pause ein. Davor sind wir nie privat in den Urlaub geflogen, es gab keine Unternehmung ohne die anderen Jungs.

Nach der Pause hatten alle Songs geschrieben und wir machten Mucke, ohne über Genres nachzudenken. Davor fühlte es sich an, als könnten wir nicht alles machen, was wir wollen. Dust Bolt sind wir vier beim Mucke machen. Auf den ersten vier Alben war das klar Thrash Metal – wie man es jetzt nennt, ist egal. Musik ist emotional, ich denke nicht darüber nach. Geschäftlich wäre es klüger, mehr Hirn als Herz einzusetzen, aber dann ist es keine Kunst mehr, sondern Entertainment.

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Obendrein kam in dem Gespräch die Frage auf, ob Weiterentwicklung im Thrash zu kurz kommt. Dem entgegnete Lenny: „Ich finde diese konservative Erwartungshaltung skurril: Bands sollen einem genau das geben, was man erwartet. Dabei opfern Musiker viel, sind ständig auf Tour, haben keine Kohle und entscheiden sich für dieses Leben, um Kunst zu machen. Sie denken sich schon etwas dabei. Man könnte auch fragen, was hinter Veränderungen steckt.

Als Fan finde ich Wandel spannend. Nicht alles holt mich ab, aber interessant ist es allemal. Ich wurde Mitte der Neunziger geboren und habe keine direkte Thrash-Sozialisation. Ich kenne alles aus der Retrospektive und liebe die Bands, aber das ist 40 Jahre her! Wir sind viel jünger und kriegen nun Häme, weil wir nicht klingen wie das Original. Das war nie unsere Absicht! Thrash kann sich immer weiter selbst kopieren, viele Bands machen das gut.“


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Quelle: METAL HAMMER.de