RUN FOR COVER feiert 40. Jubiläum
Als Gary Moore 1985 sein fünftes Soloalbum RUN FOR COVER veröffentlichte, war das mehr als nur ein weiterer Meilenstein in seiner Diskografie. Es war der Moment, an dem der nordirische Gitarrenvirtuose endgültig aus dem Schatten seiner Vergangenheit trat und sich als Solokünstler etablierte. Vier Jahrzehnte später gilt das Album als stilprägende Wegmarke, die Moores musikalische Handschrift für die kommenden Jahre definieren sollte.
Ein volles Haus bei Gary Moore
RUN FOR COVER lebt nicht nur von Moores unverkennbarer Gitarrenarbeit, sondern auch einer beeindruckenden Liste von Gastmusikern. Glenn Hughes (Deep Purple), Paul Thompson (Roxy Music) und vor allem Phil Lynott, Moores langjähriger Weggefährte aus Thin Lizzy-Zeiten, verleihen dem Werk eine besondere Tiefe. Die Zusammenarbeit mit Lynott ist dabei besonders emotional: Gemeinsam singen sie ‘Out In The Fields’, ein kraftvolles Stück über die Unruhen in Nordirland – Moores Heimat und ein Ort, dessen Konflikte ihn zeitlebens beschäftigten.
Mit ‘Military Man’ steuerte Lynott ein weiteres Highlight bei. Das Lied wurde ursprünglich für seine Band Grand Slam geschrieben. Diese gründete er nach der Auflösung von Thin Lizzy im Jahr 1984. Grand Slam waren Lynotts Versuch, musikalisch neu Fuß zu fassen, doch sein früher Tod 1986 setzte dem Projekt ein jähes Ende. Erst 2016 wurde die Band wiederbelebt – ein spätes Echo auf eine kurze, aber intensive Phase.
Ein zeitloses Zeitzeugnis
Auch ‘Still In Love With You’, ein Thin Lizzy-Klassiker, fand seinen Weg auf das Album, allerdings erst in der späteren remasterten Version. Moore hatte bereits beim Original die Gitarre beigesteuert. Seine Neuinterpretation fügt sich nahtlos in die emotionale Tiefe des Albums ein. Musikalisch bewegt sich RUN FOR COVER zwischen melodischem Rock, Hard Rock und Blues. Der Sound ist typisch für die Achtziger: glatt produziert, mit Synthesizer-Flächen und sattem Schlagzeug. Doch Moores virtuose Gitarrenarbeit hebt das Album über seine Ära hinaus. Seine Soli sind nicht bloß technische Fingerübungen, sondern Ausdruck purer Emotion. Dadurch wird das Werk zu einem zeitlosen Klassiker.
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Quelle: METAL HAMMER.de