Sänger erklärt, wieso die Band ungern auf Festivals spielt
Da Machine Head für gewöhnlich nicht zu jenen Bands zählen, derer man sich an sommerlichen Abenden unter freiem Himmel auf Festivals erfreuen kann – so haben zumindest die vergangenen acht Jahre Machine Head-Festival-Historie bewiesen –, erstaunte es umso mehr, dass die Band im August 2022 einen Überraschungsauftritt beim Bloodstock Open Air in Großbritannien geliefert hatte. Kurz darauf sprach Machine Head-Sänger und -Gitarrist Robb Flynn mit Oran O’Beirne von Bloodstock TV über das Set.
„Für mich geht es in der Musik um eine Verbindung – es geht darum, eine Verbindung zu den Menschen herzustellen. Das ist grundsätzlich unser Ziel bei allem, was wir tun“, verriet der Musiker. „Acht Jahre ist es her, dass wir zuletzt bei einem Festival gespielt haben. Und dieses hier war jetzt mein erstes Festival in Großbritannien seit zehn Jahren. Ich habe aufgehört, auf Festivals zu spielen, weil ich die Verbindung zum Publikum nicht mehr gespürt habe und einfach eine Pause brauchte. Wenn jedes Festival so wäre wie das gestrige, würde ich das natürlich anders sehen.“
Robb Flynn diskutierte die logistischen Hintergründe, die die Vereinbarung von Konzert- und Festival-Terminen, als auch den Kostenaufwand für kurze Übersee-Reisen anbelangen. Dabei erklärte er, dass selbst für erfolgreiche Bands die Kosten kaum tragbar wären, bloß ein einziges Festival pro Saison zu bedienen. Wenn man eines unterhält, ergäbe es nur Sinn, auch alle anderen durchzuziehen.
Sparflamme
Flynn berichtete, dass er kürzlich mit Testament-Frontmann Chuck Billy und mit Gary Holt von Exodus gesprochen hatte. „Sie erzählten mir, dass sie bereits acht Wochen unterwegs wären. ‚Wir sind fertig‘, sagten sie. Sie sind erschöpft und sie wollen einfach nur nach Hause, doch sie haben noch zehn weitere Termine vor sich. Ich kann das total verstehen. Es ist verdammt hart – es ist wirklich hart, auf Festivals zu spielen. Ich weiß nicht. Ich will nichts kategorisch ausschließen. Aber im Moment ist alles, was zählt, dass wir gestern eine großartige Show hingelegt haben.“
Flynns Meinung zum Touren hat sich allgemein in den letzten zehn Jahren immens verändert. Machine Heads neues Album OF KINGDOM AND CROWN, das Anfang September 2022 veröffentlicht wurde, wird die Metal-Titanen nun für mehrere Monate auf Tournee schicken. Gegenüber Heavy verriet der Musiker nämlich erst kürzlich: „Ich weiß nicht, ob ich für immer so weitertouren werde. Ich habe die freie Zeit während der Pandemie wirklich genossen. Meine ‚Happy Hour‘-Show [auf Facebook Live] zu machen und dann an einem Freitagabend nach Hause zu kommen und einfach Zeit mit meiner Frau zu verbringen, das war cool. Vielleicht ist das meine Zukunft – ich weiß es nicht.“
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Quelle: METAL HAMMER.de