Zoltan Bathory spekuliert über die Gründe für die Umstrittenheit von 5FDP
Während eines Gesprächs mit FaceCulture, wurde Gitarrist Zoltan Bathory mit der Polarität und der Umstrittenheit konfrontiert, die das Auftreten und die Musik von Five Finger Death Punch bereits seit Jahren bewirken. Da häufig kommerzielle Bands im Metal starker Kritik ausgesetzt sind, ergab sich während des Interviews die Frage, ob Bathory glauben würde, dass ebendieser kommerzielle Erfolg von 5FDP der einzige Grund wäre, weshalb er und seine Band-Kollegen innerhalb der Hard ’n‘ Heavy-Welt so sehr polarisieren.
„Ich denke schon“, antwortete der Musiker. „Es ist einfach, wie es ist. Anfänglich geht es dir schon ein bisschen unter die Haut, weil du es nicht verstehst… Ich habe mir den Arsch aufgerissen, um jetzt hier zu sein, wo ich bin. Du hast keine Ahnung, wie viel Arbeit das war.“
Kommerz = Verrat?
Des Weiteren berichtete Bathory von einer Unterhaltung, die er und Band-Genosse Ivan Moody kürzlich geführt hatten. „Ivan sagte zu mir: ‚Ist dir aufgefallen, dass in jedem anderen Genre jemand, der einen Nummer-Eins-Hit hat, gefeiert wird? Im Heavy Metal bist du ein Verräter.‘“
Dass der kommerzielle Erfolg einer Metal-Band kritischer Betrachtung und Beurteilung unterworfen ist, mag der für die Szene bezeichnende vorherrschende Ablehnung von Konvention geschuldet und somit durchaus wahr sein. Jedoch eine vermeintlich allgemeingültige Formel aufzustellen, die die Negativkritik hinsichtlich der eigenen Musik rechtfertigen soll, scheint etwas weit gegriffen. Es existieren diverse Beispiele, die sich Moodys Aussage entgegenstellen. Zahlreiche „kommerzielle“ Bands mit regelmäßigem Nummer-Eins-Hit-Output werden nicht direkt skeptisch bemustert. Viele andere wiederum schon. Der ökonomische Erfolg und Bekanntheitsgrad einer Band kann wohl nicht allein Grund zur Kontroverse sein.
Ivan Moody spekulierte: „Wieso ist das so? Vielleicht verstehen sie nicht, was ‚Verräter‘ bedeutet. Weil ich genau das tue, was ich tun will. Ich erledige keinen Job, den ich hasse. Ich tue genau das, was ich tun will. Niemand zwingt mich, etwas zu tun, was ich nicht tun will. Ich spiele genau die Musik, die ich mag. Das ist also eigentlich genau das Gegenteil von Verrätersein.“
„Man muss einige Leute verärgern“
Moody und Bathory kritisierten weiter, dass Metal kein Genre sein sollte, das ausschließlich im Untergrund angesiedelt ist. Insbesondere die Ablehnung gegenüber „populärer Metal-Musik“ würde die Five Finger Death Punch-Mitglieder stören, die sich schlussendlich bloß einen toleranteren Umgang mit allen Facetten des Metal wünschen würden.
Die Musiker sprachen von „einer Menge Missverständnisse“, darunter dass Bands, die sich an einen Major-Label-Vertrag gebunden haben, Unsummen an Geld verdienen würden. „Man muss bereits irgendeinen Erfolg gehabt haben, und dann erst wird man unter Vertrag genommen. Weil das Label sieht, dass man Erfolg hat. Sie investieren nicht in etwas, von dem sie nicht wissen, ob die Leute es mögen werden oder nicht. So funktioniert das nicht.
(…) Inzwischen realisiert man, dass diese Kritik einfach dazugehört. Jeder, der seinen Kopf aus der Menge herausstreckt, wird sofort von jemandem niedergeschossen. Also ist es jetzt so… Wenn es keinen Hass gibt, dann fängst du an, dich zu fragen: ‚Habe ich etwas falsch gemacht?‘ Man muss einige Leute verärgern.“
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Quelle: METAL HAMMER.de