Kritik zu Talas 1985
1985 ist in allen Aspekten ein ganz besonderes Album. Zuerst einmal – und rein objektiv betrachtet – ist es verdammt gut. Dann kommt aber noch dazu, dass es das erste Album der Band um Basslegende Billy Sheehan seit 1985 (man beachte den Titel des Albums) ist. In diesem Jahr schrieb die Band das Album – nahm es aber nie auf, da sie sich auflöste, um andere Wege zu gehen. Ein weiterer, ziemlich trauriger Grund, das Album zu hören, ist, dass es das letzte von Sänger Phil Naro ist. Dieser verlor letztes Jahr tragischerweise kurz nach den Aufnahmen für 1985 seinen harten Kampf gegen den Krebs. Das entstandene Material gibt allerdings ein wunderbares Epitaph für den verstorbenen Ausnahmesänger her. Schon beim Opener ‘Inner Mounting Flame’ wird man von musikalischer Wucht mitgerissen: Sheehans virtuos getappter Bass bietet die Fundamente für simple, aber effektive Riff-Arbeit.
Klassischer Achtziger-Hard Rock an der Grenze zum Heavy Metal. Auch alles, was folgt, weiß zu überzeugen. Da wäre etwa ‘Crystal Clear’ – ein ruhiger, irgendwo zwischen The Clash, The Police und Ratt angesiedelter Ohrwurm. Oder der aufgeregte Kopfrüttler ‘On The Take’. Aber es gibt sowieso keinen schlechten Song (sogar das einzige nicht in den Achtzigern entstandene ‘Black And Blue’ ist ein ziemliches Brett). Alle Musiker harmonieren hörbar und machen die Platte zu einer authentischen Zeitreise – der DeLorean auf dem Cover kann als Sinnbild dafür verstanden werden!
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Quelle: METAL HAMMER.de