Kritik zu Hexenbrett DRITTE BESCHWÖRUNG: DEM TEUFEL EINE TOCHTER

Hexenbrett DRITTE BESCHWÖRUNG: DEM TEUFEL EINE TOCHTER

Black Metal, Dying Victims/Soulfood (9 Songs / VÖ: 20.12.)

Wer sich eine mordige Mischung aus den besoffenen Werken von Urfaust, dem melodramatischen Spuk von Mercyful Fate und altmodischen Black Metal-Keyboards anno 1993 vorstellen kann (oder will!), sollte durchaus mal bei Hexenbrett reinhören. Das geheimnisvolle (was sonst?) Duo singt auf Deutsch, das aber mit starkem Akzent, dass man eher eine süd- oder osteuropäische Herkunft vermuten könnte. Ist aber im Grunde auch egal, denn auf DRITTE BESCHWÖRUNG: DEM TEUFEL EINE TOCHTER geht es ohnehin um etwas ganz und gar Weltfernes. Auf einem der seltsamsten Alben des Jahres evoziert das kauzige Duo eine noch viel kauzigere Messe irgendwo zwischen schwarzem Geknüppel, banalem Heavy Metal, gotischer Melodie, Friedhofsnebel und schrägen Sounds.

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Insbesondere die Keyboards gehen mit ihrem windschiefen, dissonanten Gefiepe zwischendrin immer mal dermaßen auf die Nerven, dass man mehrfach versucht ist, auszuschalten oder zu skippen. Aber irgendwie schaffen es Hexenbrett mit ihrer hoffnungslos exzentrischen Art dann doch, dass man ihre Schwarze Messe weiterhört. Das allein ist für jede Form der Kunst schon mal ein großes Lob, denn bekanntlich lässt uns heutzutage viel zu viel einfach kalt. Wirklich zu verstehen ist dieses bizarre Teufelstheater aber eben auch nicht.


Was für ein abgefahrener Scheiß! Mit ihrer Art, Black Metal-Vibes mit Siebziger-Proto Metal-Riffs, Achtziger-Gniedelsoli und okkulten Amüsements zu kombinieren, machen sich Hexenbrett zu einer nicht nur wahrlich einzigartigen Formation, sondern auch einem der vielversprechendsten Geheimtipps der hiesigen Szene. Diesem Status könnten sie dank ihrem Zweitwerk schnell entwachsen. Lothar Gerber (5 Punkte)

Black Metal? Black’n’Roll? Hard Rock mit Growls? Oder ein gestörter Giallo-Soundtrack aus einem Paralleluniversum voller perverser Metal-Fans? Hexenbrett sind all das und noch viel mehr. Mit ihrem zweiten Album rücken sie nun zumindest Riff-technisch näher an klassischen Heavy Metal heran, aber in der Paarung mit den auf Deutsch gekreischten Texten und ihren grotesk-absurden Inhalten (‘Leder im Nachtverkehr’) sind sie im Grunde ihr ganz eigenes Genre. Simon Ludwig (6 Punkte)

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Quelle: METAL HAMMER.de