Kritik zu Motionless In White SCORING THE END OF THE WORLD

Motionless In White SCORING THE END OF THE WORLD

Metalcore , Roadrunner/Warner (13 Songs / VÖ: 10.6.)

SCORING THE END OF THE WORLD ist natürlich ein reichlich dick aufgetragener Albumtitel. Aber genau das ist es schließlich auch, was die eingefleischten Horrorfans Motionless In White hören wollen: massentauglicher Metalcore mit filmischem Gruselfaktor. Die Eröffnung ‘Meltdown’ trifft titeltreu den Nagel in den Sarg. Getrieben von Drum’n’Bass-Beats und durchtränkt von alarmierenden Synthesizern atmet aus dunkler Riff-Gewalt ein luftiger Chorus auf, der die Welten des Metalcore nicht besser hätte einfangen können. Die Amis setzen auf ein bewährtes Prinzip, das mit dem obligatorischen Tempowechsel vorm deftigen Breakdown diese so seltsam wohl­tuende Brutalität loslässt. Ja, ganz klar, Motionless In White beherrschen ihr Handwerk. Wie die dissonante Deathcore-Retrospektive in ‘Slaughterhouse’ mit Knocked Loose-Sänger Bryan Garris. Dem entgegen zeigt ‘Werewolf’, wie cinematisch sie wirre Gefühlswelten umsetzen können, und ‘Porcelain’ enthüllt schließlich ungefiltert ihre zarten, zerbrechlichsten Seiten.

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Hier öffnet sich ein Emo-Musical, das nicht besser in die alten My Chemical Romance-Zeiten passen könnte. Viel Pathos, große Gesten im Gesang, das ist Geschmackssache. So strickt sich ihre sechste Scheibe weiter: Der Schunkelfaktor in ‘We Become The Night’ erschlägt, bevor das opernhafte ‘B.F.B.T.G.: Corpse Nation’ ertönt. Ab dann bleiben Motionless In White im mürbe machenden Midtempo. Es stechen noch die gewaltige Komposition in ‘Cyberhex’ heraus sowie das nach Marilyn Mansons ‘The Fight Song’ klingende ‘Red, White & Boom’, bei dem Beartooths Caleb Shomo brüllen darf. Alles ist wirklich solide konstruiert, nur in der Summe einfach recht wenig originell.

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Quelle: METAL HAMMER.de