Kritik zu ATOMFALL

Die ‘Fallout’-Reihe und ‘S.T.A.L.K.E.R.’ (2007) lassen grüßen: ‘Atomfall’ spielt in einem alternativen Großbritannien der Sechziger Jahre nach einer Nuklearkatastrophe, führt jedoch nicht durch trostloses Brachland, sondern üppig verwucherte Natur, was dem Setting einen ungewöhnlich lebendigen Anstrich verleiht. Zwar bietet ‘Atomfall’ keine durchgehende Open World, doch die einzelnen Areale sind geschickt miteinander verzahnt und vermitteln ein stimmiges Gesamtbild. Der Fortschritt basiert vor allem auf freier Erkundung: Spieler finden Trainingsstimulanzien und Handbücher, um ihre Fähigkeiten in Fernkampf, Nahkampf, Überleben und Ausdauer auszubauen. Die Welt reagiert dynamisch auf Entscheidungen – was zu unterschiedlichen Enden führt. Kämpfe erfordern taktisches Geschick.
Während kleinere Gegner lautlos ausgeschaltet werden können, sind Konfrontationen mit mächtigeren Feinden wie Robotern eine echte Herausforderung – leider kränkeln die Widersacher dabei häufig an einer schwachen KI. Auch wenn ‘Atomfall’ kein reines Survival-Spiel ist, durchziehen Genre-typische Elemente das Gameplay. Wertvolle Items sind oft gut versteckt, was aufmerksame Spieler belohnt. Mit über zwei Millionen Spielern in den ersten zwei Wochen nach Release markiert ‘Atomfall’ den erfolgreichsten Launch in der Geschichte von Entwickler Rebellion und ist nicht bloß ein britisches ‘Fallout’ (1997), sondern eine eigenständige Vision des Weltuntergangs – atmosphärisch dicht, mutig anders und genau deshalb bemerkenswert.
Quelle: METAL HAMMER.de