Kritik zu Grafjammer DE TYFUS, DE TEERLING
Wer im Black Metal nicht weit blickt, schreibt am Ende über Okkultismus, Depressionen oder Natur. Beim Eröffnungsstück von DE TYFUS, DE TEERLING möchte man Grafjammer unterstellen, dass ihr Blick beim Schreiben des vierten Albums sogar nur aus dem Fenster ging – ‘De Dijk Is Dicht’ proklamiert nämlich, was der gemeine Kenner westgermanischer Sprachen bereits vermuten kann: Der Deich ist dicht – geht es niederländischer? Unter dem Banner eines anstößigen Wortspiels unternehmen die Black-Metaller trotzdem einen Ausflug hinauf auf den Schutzwall – der zumindest für Genre-fremde Einflüsse erstaunlich durchlässig ist. Seinen nachbarländischen Grenzgängergeistesbrüdern Nocte Obducta nicht unähnlich, poltert sich das in den vergangenen Jahren umformierte Fünfergespann aus Utrecht durch Intro und neun Songs.
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Schrabbeliger Black’n’Roll samt Gangshouts (‘Hachel Mijn Bout’) haben Grafjammer ebenso an Bord wie Hard Rock-Anleihen (‘Waanzee’) oder die gar nicht mehr schwarzmetallische Kombination aus Akustikgitarre und Klargesang (‘Bertken’). DE TYFUS, DE TEERLING ist wie Seegang: Hart und unnachgiebig, aber immer ein bisschen anders.
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Quelle: METAL HAMMER.de