Kritik zu Parkway Drive DARKER STILL
Mit „langjährige Fans verprellen“ zielt Herr Gerber genau in meine Richtung. Und recht hat er: Vielleicht ist es nur die eigene Schuld beziehungsweise Blockade, die den neuen Stil von Parkway Drive nicht erschließen kann. Seit IRE ziehen die Australier ein riesiges Publikum an und führen als Headliner die Festivals. Vorgenanntes Album konnte aber im Gegensatz zu DARKER STILL mit einigen Hardcore-Momenten überzeugen. Als sich die Band mit REVERENCE in die neue musikalische Ära wagte, spaltete sich die Anhängerschaft. Die Hoffnung, dass auf die Stimmen von frühen Hörern eingegangen wird, ist nun, vier Jahre später, passé. Frontmann Winston McCalls Sprech-/Rap-Gesang wird maßlos überzogen und ist in nahezu jedem Song vertreten.
Der erwähnte experimentelle Ansatz sowie die eingängigen Melodien sind nett, retten aber auch nicht die ziemlich eintönigen Song-Konstrukte, welche sich nach spätestens der Hälfte schon schleppend anfühlen. Es fehlen einfach die krachenden Momente von DEEP BLUE und die Mitgröltitel von ATLAS, die einen immer wieder wohlig wachrütteln. Parkway Drive anno 2022 klingen noch gewollter nach Mehrzweckhalle als bisher. Diese werden sie auch locker mit frischen Fans füllen, während sich alte Freunde auf die ersten vier Platten besinnen.
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Quelle: METAL HAMMER.de