Kritik zu The Halo Effect DAYS OF THE LOST
Das Ehemaligentreffen, auf das die Metal-Welt gewartet hat: Jeder in dieser Band hat eine In Flames-Vergangenheit, wobei die von Sänger Mikael Stanne am weitesten zurückliegt, die von Gitarrist Niclas Engelin kaum abgeschlossen ist und Jesper Strömblad der größte Einfluss auf die Melodic Death Metal-Miterfinder nachgesagt wird. Vervollständigt durch Bassist Peter Iwers und Schlagzeuger Daniel Svensson machen es The Halo Effect sich und uns exakt in der stilistischen Mitte zwischen Dark Tranquillity und frühen In Flames gemütlich. Die Waage neigt sich dabei leicht hin zu Stannes Stammformation – insbesondere angesichts der oft melancholisch gefärbten Refrains (‘The Needless End’), die teils mit dessen traumwandlerischem Klargesang daherkommen (‘In Broken Trust’).
Doch werden die Leitmotive, Schubkräfte und Riffs von Stücken wie ‘Days Of The Lost’ oder ‘Feel What I Believe’ Anhänger von In Flames-Alben wie WHORACLE (1997), COLONY (1999) oder CLAYMAN (2000) Tränen der Freude in die Augen treiben. Beispielsweise scheut sich ‘Conditional’ nicht vor Anklängen an spätere, moderner tönende Alben wie SOUNDS OF A PLAYGROUND FADING (2011) (und glänzt darüber hinaus mit einem besonders packenden Refrain). Ohnehin verkommt DAYS OF THE LOST nie zur reinen Retro-Show, da hörbar der Spaß an Trademark-Sound und treffsicheren Songs im Vordergrund steht. Grundlegend Neues ist auf dem Debüt von The Halo Effect also nicht zu erwarten; dafür wohliges Jahrtausendwechsel-Feeling. Und womöglich ist das (obwohl früher gewiss nicht alles besser war) genau das, was wir im Moment brauchen.
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Quelle: METAL HAMMER.de