Kritik zu Toxik DIS MORTA
1985 als Tokyo gegründet, hauten die später in Toxik umbenannten Jungs in den Achtzigern zwei Alben raus. Bis zur Neugründung im Jahr 2007 blieben sie jedoch still. Nach einigen Kompilationen und EPs erscheint nach ganzen 33 Jahren ihr drittes Album DIS MORTA. Nur noch Gitarrist Josh Christian ist von der Urbesetzung übrig. Sein vertracktes Spiel ist die Sogkraft der Progressive Thrash-Pioniere. So wild und ungezügelt wie in ‘Feeding Frenzy’ oder dem Schlusslicht ‘Judas’ sind wenige Riffs im Genre. Der Strudel von schnellen Rhythmen und schrillen Schreien nimmt stellenweise sogar Symphonic-Anleihen an, wie im Titelstück ‘Dis Morta’. Dieser Mix ist manchmal zum Schmunzeln, oft verwirrend, aber die meiste Zeit stimmig und abwechslungsreich.
Die Herren nahe der amerikanischen Westküste verstehen es jedoch nur auf kurzer Strecke zu unterhalten. Denn nachdem die Formel einmal durchgespielt und die anfängliche Euphorie über diese Spielweise etwas abgeebbt ist, hängen die restlichen Songs etwas durch. Der letzte Teil mit ‘Devil In The Mirror’ hält fast gar nicht mehr bei der Stange. Trotzdem sei der Neustart jenen Experimentierfreudigen empfohlen, die einen spaßigen Kurz-Trip in verrückte Song-Strukturen und ungewöhnliche Thrash-Erlebnisse suchen.
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Quelle: METAL HAMMER.de