Kritik zu Soulfly TOTEM
Es gab eine Zeit, in der man geneigt war, genervt aufzustöhnen: Schon wieder ein neues Soulfly-Album? Nun sind nach RITUAL satte vier Jahre ins Land gezogen, sodass sich durchaus Spannung und Vorfreude aufbauen konnten – die TOTEM verlässlich einlöst! Voller Energie und ungezügelt brutal liefern Max und Sohn Zyon Cavalera, Bassist Mike Leon und Studiogitarrist wie Produzent Arthur Rizk unwiderstehliches Moshpit-Futter zwischen Thrash und Death Metal mit einer satten Portion Tribal und Groove. Nummern wie ‘Superstition’ oder der Titel-Song (mit irrem Mittelteil) können sich neben Band-Klassikern behaupten, ‘Filth Upon Filth’ fällt mit zugleich starken, melodischen Gitarrensoli und beinahe psychotischen Riff-Schüben auf, und ‘Rot In Pain’ sowie ‘Ecstasy Of Gold’ lassen Neunziger Jahre-Death Metal wiederaufleben. Dazu passt der wutschnaubende Gastauftritt von John Tardy (Obituary) in ‘Scouring The Vile’.
Kaum ein Song reißt die Vier-Minuten-Marke, was der Dynamik und Durchschlagskraft des zwölften Albums der Band entgegenkommt – bis Soulfly zum Abschluss mit ‘Spirit Animal’ mit einem ihrer bislang längsten Stücke ums Eck kommen, um noch mal meisterhaft traditionelle Tribal- und Ethno-Sounds mit aggressiven Thrash-Attacken, halsbrecherischen Soli und progressiven Zügen zu kombinieren. Obwohl nicht jeder Track zum Super-Hit taugt, gelingt ihnen mit TOTEM ein unerwartet kraftvoller Einschlag!
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
Quelle: METAL HAMMER.de