Kritik zu Urkraft THE TRUE PROTAGONIST

Unser Nachbarland Dänemark kann sich keinesfalls über einen Mangel an Vorzeige-Metal-Bands beklagen. Die Horrorgeschichten von Mercyful Fate und Frontmann King Diamond ertönen nach der Reunion wieder in höchsten Schreien, grazil bewegt sich das Ein-Frau-Projekt Myrkur eifrig zwischen schwarz­metallener Naturmystik und skandina­vischer Folklore, die alteinge­sessenen Artillery und Thorium korri­gieren fleißig die Geschwindig­keitsregler nach oben, und die jüngeren Afsky verschreiben sich komplett einer atmo­sphärischen Second Wave Black Metal-Ästhetik. Die kleine Auswahl zeigt: Dänische Metaller haben definitiv eine Vorliebe für die wilderen Spielarten – und einen Hang zur Theatralik. Das beweisen auch Urkraft mit THE TRUE PROTAGONIST und knüpfen exakt dort an, wo sie – nach einer zehn Jahre währenden Trennung – 2019 mit ihrem Comeback-Album OUR TREACHEROUS FATHERS wieder ansetzten.

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Aus der Perspektive des Protagonisten Mr. Case, einem schizophrenen Therapiegruppen­leiter, machen sie ihrer Religionskritik (‘The True Protagonist’) oder Generations­­konflikten (‘Changing Manscape’) Luft, holen zum politischen Rundumschlag (‘The Burden Without A Name’) aus und philo­sophieren über ontologische Proble­matiken (‘I Bring Nothing To The Table’). THE TRUE PROTAGONIST ist ein waschechter Höllenritt, eingewoben in eine spitzfindig erdachte Geschichte und erfrischend wenig verbrauchte Thematiken. Ein echter Wohlklang aus dem Norden!

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Quelle: METAL HAMMER.de