Das alljährliche Spektakel eines Festivals der besonderen Klasse zeigte mal wieder umso mehr, wo sich die ExtremMetaller heimisch fühlen. Der höllische Rasen in Schlotheim bot auch 2014 genau das, was alle erwarteten: Familiäres Feeling, Bands der Extraklasse, gute kulinarische Versorgung und hemmungsloses Gehenlassen !

Donnerstag, Tag1


Pünktlich wie die Maurer schlagen wir um die Mittagzeit  bei bestem Wetter in Schlotheim auf und schauen nicht schlecht. Sind all die Leut  auf´m Mittwoch angereist? Der Zeltplatz ist schon gut gefüllt auch die ersten Alkleichen liegen im Rasen. Das nenn ich Schnellbesohlung. Wir suchen uns erstmal ein gemütliches Eckchen und bauen unser Camp auf. Und gleich der erste Schock, unser Fassbier ist brech bitter. Das sonst so gelobte Singer Bier hat nen Stich und ist fast ungeniessbar, was für ein Schock. Nun denn ist abzusehen das unser Weg zum Köstritzer Wagen sehr oft beschreitet werden muss.

Den Openerplatz haben in diesem Jahr die Franzosen von Necrowretch. Sehr undankbar wegen des Sounds. Ihr aktuelles Werk „Putrid death sorcery“ aus dem vergangenen Jahr fand ich eigentlich recht gute Nummer. Schöner, abwechslungsreicher Old School Death Metal, mit etwas Black Metal , was dem Ganzen eine düstere Aura verleiht. Live haben mich die Jungs leider so gar nicht überzeugt. Zwar wird der Sound im Verlaufe des Auftrittes noch besser, aber trotzdem klingt das ganze doch recht rumplig. Schade.

Auf die schwedische Death-Metal-Legende GodMacabre, mit eigentlich nichts anderen im Gepäck als dem knapp halbstündigen „The Winterlong“ bin ich sehr gespannt. Wie man die 45 Minuten Spielzeit füllen will. Doch obwohl man mit ‚The Day Man Lost‘ wieder einmal das bekannte CARNAGE-Cover einstreut und sich zwischen den Songs nicht allzu sehr beeilt, verlässt man nach 35 Minuten wieder die Bühne. Und das ist angesichts des Auftritts mehr als schade!  Dafür ist es ein unglaublicher Genuss, Songs wie ‚Spawn Of Flesh‘ oder ‚In Grief‘ endlich einmal live genießen zu können. Ein absolut überzeugender Auftritt der Herren, die ich gerne auch mal in einem kleineren Club sehen würde.

Langsam wir das Gelände voller und wir bewegen uns weg vom Underground der 90er Jahre hin zu einer aktuell ziemlich erfolgreichen Band aus Ohio. Die Rede ist von den Thrashern Skeletonwitch. Ihre Livepräsenz und kontinuierlich guten Releases in den vergangenen Zehn Jahren hat dem Quintett eine beachtliche Fanbase beschert. Dementsprechend gut ist die Stimmung vor der Bühne und die Jungs werden ordentlich abgefeiert. Los geht das Massaker mit „I am of Death (Hell has arraived)“ über „This horrifying force“, „Upon wings of black“, „Stand fight and die“ und das grandiose „Beyond Permafrost“ und nach einer knappen dreiviertel Stunde bleibt nichts außer verbrannter Erde zurück. Die Jungs bringen eine Power rüber, die bei manch altgedienter Formation schon lange erloschen ist. Ein erstes großes Highlight des Festivals. Geil.

Die erste und einzige deutsche Band dieses Tages sind die Bayern Atlantean Kodex. Mit ihrem doomigen Heavy Metal, der in der Schnittmenge von Manowar und Bathory liegt, haben sie sich in den letzten Jahren einen guten Namen. Unser Ding ist das nicht,wir verziehen uns erstmal zum Versorgungsstand und welch Überraschung es gibt wieder den geilen Tomatensalat. Müsst Ihr probieren. Was zuvor ein halbvoller Festivalplatz war, füllt sich nun schlagartig zu einem üppig gefüllten Gelände, das vor Erwartung nur so brummt. Der Grund ist klar:

Grave treten nach langem Warten endlich auf den Platz und grooven wie Sau. Als eines der renommiertesten Schwedentodgeschwader gelten die Musiker zu Recht als Highlight der diesjährigen Zusammenkunft, und diesem Status werden sie auch gerecht: Über den gesamten Zeitraum ihres Auftrittes lassen die „alten“ Herren ihre Musik gebührend über den Platz donnern, so dass kein Auge trocken bleibt.
Dabei feiern die Zuschauer Klassiker wie ‚You’ll Never See‘ und Konsorten, jedoch bleibt auch eine Hand voll Tracks der aktuellen Schaffensphase im Programm enthalten. Trotzdem erkennen auch die Musiker diese als Nebensache an und geben ihrem Publikum weiterhin mit Urgesteinen wie ‚Hating Life‘ und dem niemals fehlenden Klassiker ‚Into the Grave‘ ordentlich was auf die Ohren. Natürlich werden ein paar spezielle Songs vom umstehenden Publikum schmerzlich vermisst, was allerdings bei einer solch großen Auswahl an guten Tracks unvermeidlich ist. Was sich allerdings hätte vermeiden lassen, das ist der eher durchwachsene Sound, dem sich die Musiker unterwerfen mussten. Dieser trübt das ansonsten äußerst gute Gesamtbild deutlich, verdirbt allerdings nicht die gesamte Performance.

Mit schwedischem Elchtod geht es auch gleich weiter. Entombed A.D. springen für Orchid ein.
Wer kennt sich da noch aus? Die Wege von Alex Hellid und L-G Petrov, beides NIHILIST-Veteranen und die letzten beiden ENTOMBED-Urgesteine, haben sich tatsächlich getrennt. Entombed A.D. heißt nun die Nachfolgeband, die Petrov zusammen mit dem Rest der letzten Entombed-Besetzung aus dem Boden stampfte. Mit einem neuen Album bewaffnet und massig Klassikern im Gepäck, wollen die Herrschaften anno 2014 durchstarten. L. G. Petrov ist das einzig verbliebene Gründungsmitglied, die aktuelle Platte „Back To The Front“ ist nicht weniger essentiell als all die anderen Veröffentlichungen der jüngeren Entombed-Ära. Doch Petrov und seine Mannen schaffen es, den Songs ihres „Debüts“ in einer Art und Weise Leben, vor allem aber Härte einzuhauchen, dass mir glatt die Kinnlade runterklappt .Entombed A.D. rocken sich frei und diese Spielfreude überträgt sich auf das Publikum, dass spätestens bei „The Left Hand Path“ komplett abgeht. Sound und Licht besorgen das Übrige, so dass sich dieser Gig auf jeden Fall gelohnt hat.

Mit Sólstafir geht die musikalische Darbietung des Festivals nun in eine sehr Atmosphärische Richtung. Mit ihren getragenen Songs können die vier allerdings nicht mehr so viel Publikum vor die Bühne locken wie noch die beiden Protagonisten zuvor. Auch wir verdünnisieren uns lieber. Mit der Zeit langweilen Sólstafir schon gewaltig, also ab zum Bierchen.

Richtig voll wird es erst wieder zu Watain, wo rückblickend betrachtet der größte Besucherstrom des Wochenendes auszumachen war. Die Herren lassen sich auch mal wieder getrost 20 Minuten länger Zeit ehe sie auf die Bühne gehen. Und die Bühne hat es in sich! So viel Deko-Gedöns und Feuer auf einem Haufen sieht man selten. Für das später verschüttete Blut wurden vorsorglich alle Lautsprecher und Security Leute in Plastik gehüllt. Die Kälte, die von der Band ausgeht ist trotz der zahlreichen lodernden Flammen unglaublich. Die Schweden prügeln sich durch Ihr Set und zeigen, dass Sie nicht nur vom Bühnenaufbau den Headlinerstatus verdient haben. Neben „Black flames march“ und „Stella vore“ gab es vom aktuellen Output den Titeltrack „The wildhunt“ serviert. Ein perfekter Ausklang des ersten Festivaltages mit einer Hammer Show.


Freitag, Tag 2


Die Sonne will es wissen und JIG AI prügeln jedem den letzten Rest des Katers der sich aus der vergangenen Nacht herüber gerettet hat, aus dem Schädel. Waren die tschechischen Grinder im letzten Jahr noch gesundheitlich verhindert und schickten ihre Freunde von Gutalax, so holt das Trio nun also alles nach und gibt dem Publikum, wonach es verlangt. Kurze, knackige Grindcore-Salven, herrlicher Schweinegesang und dazu eine Performance, als gäbe es kein Morgen mehr. Es muss nicht immer originell sein, um zu zünden. JIG AI überzeugen auf ganzer Linie und nicht zuletzt die Publikumsreaktionen beweisen, hier herrscht der nackte Wahnsinn.Die Leute werden von Jahr zu Jahr ideenreicher was die Kostümierung angeht. Bananen-, Zebra-, Meerjungfraukostüme… alles vertreten. Mittendrin schwingt sogar eine Stange Lauch!Die Freude der Fans währt aber erstmal nicht lange. Gleich beim ersten Ton schleicht sich der Fehlerteufel ein und nichts geht mehr, scheinbar war der Strom weg. Viel Gewedel auf und vor der Bühne, sofort gibt es „Zugabe! Zugabe!“-Rufe, kurze Zeit später abgelöst durch „Bukkake! Bukkake!“-Rufe. Beste Stimmung herrscht trotzdem. Nach ein paar Minuten startet die Band einen zweiten Anlauf und wieder nichts. Erst mit knapp 10 Minuten Verspätung haut JIG-AI der Meute den Hentai-Gore um die Ohren. Geiler Auftakt zum munter werden. Absolut empfehlenswert.

Jetzt erstmal ein paar Fischbrötchen und Kaffee als Grundlage bevor wir in den neuen Tag durch starten. Pünktlich zum Black Metal Highlight Inquisition sind wir wieder da. Inquisition sind momentan sogar außerhalb der BM-Szene schwer angesagt. Musikalisch können sie voll und ganz überzeugen, vor allem der knarzige Gesang. Klingt ein bisschen wie Abbath von Immortal. Im Dunkeln wäre die Show um einiges geiler.

Der belgische Grindcoreler Svencho und die ständig wechselnden Musiker um ihn herum mit Kollektivnamen Aborted standen als nächstes auf dem Plan. Wie ich finde, ist die Band immer noch recht unterbewertet, auch wenn sie mittleerweile bessere Plätze in der Running Order ergattern. Mich hauen die Jungs ordentlich aus den Schuhen. Hier stimmt einfach alles. Und die Menge feiert die Jungs ab.

Auf Benediction hatte ich mich im Vorfeld schon gefreut.“Wakey, Wakey!”: Mit diesen Worten begrüßt uns um 17:30 Uhr Frank Healy, bevor sich der britische Bassist eine Kanne aufmacht und hinterher schiebt: “I’m 51, you cunts!”. Zeit für Benediction! Satte 13 Jahre sind seit dem letzten Partysan Auftritt vergangen, und damals wie heute findet der Gig am Vorabend von Darren Brookes Geburtstag statt. Klar, dass das mit einer brachialen Performance gefeiert wird. Nackenbrecher aus allen Perioden werden ausgepackt und mit „Magnificat“ werden sogar die feuchten Träume des Verfassers dieser Zeilen wahr. Die Speerspitze der internationalen Tech-Deathgrind beehrt uns wieder in Schlotheim mit einem Besuch. Das letzte Album der Amis „The Killing Gods“ hat mich vom Sockel gehauen. Und die Band zeigt ab der ersten Sekunde, wer den Thron als uneingeschränkt beste moderne Death Metal Band für sich beansprucht.

Schnell und soundgewaltig knattern Misery Index durch ihre Mischung aus technischem Death Metal und Grindcore. Drummer Adam Jarvis hat ja schon auf der Tour mit Pig Destroyer gezeigt, dass er zu Recht als einer der besten Extrem-Metal Drummer der Welt gehandelt wird, aber auch der Rest der Band überzeugt mit spielerisch sehr hohem Können. Die Setlist ist gut durchdacht und zeigt auch Songs aller Schaffensphasen auf. Die rohe Energie die hier von der Bühne ausgeht ist unbeschreiblich. Völlig sprachlos hinterlässt die Band viele Fans im Publikum. Gerne nächstes Jahr wieder.

Nach so viel Action endlich wieder ein Bierchen zur Stärkung schließlich haben wir noch was vor. Death Metal, brutal und technisch, steht jetzt auf dem Programm. Eine riesige Menschenmenge findet sich für Suffocation vor der Bühne ein, und schon zu Beginn sind laute Fan-Chöre an der Tagesordnung. Die Jungs aus New York zocken ein mit viel Grind gespicktes Set , in ziemlich schneller Spielweise um die Matte kreisen zu lassen. Wie gemacht für den Rundgang im Circle-Pit… Sänger Frank spricht viel mit dem Publikum, nach jedem Song folgt eine Ansage, das nimmt ein wenig den Dampf aus dem Programm. Ansonsten macht der Auftritt echt Bock auf mehr. Die Security hat allerhand zu tun, um die Fans zu beruhigen, die allem Anschein nach fast auf die Bühne springen möchten. Wer jetzt hier nicht zumindest ein bisschen mit seinem Haupthaar wedelt, der ist definitiv falsch am Platz. Der Mann am Takt, Kevin, legt eine Geschwindigkeit an den Tag, die man selten sieht. Einer der besten Gigs dieses Jahr.

Nach der 20-minütigen Umbaupause wurde es dann ganz dunkel! Die Schweden Marduk gaben sich auf dem Party San Festival erneut die Ehre und es sollte eine zwiespältige Angelegenheit werden. Musikalisch war alles eigentlich wie immer! Sänger Mortuus ist abermals der Blickfang. Sein düsteres Auftreten und sein fieses Organ ist perfekt Der Sound war gut und die Lichteffekte klasse. Auch die Songsauswahl war absolut in Ordnung. „The Levelling Dust“, „ChristrapingBlack Metal“, das schleppende „Temple of Decay“ oder der Klassiker „Those of theUnlight“ hinter lassen einen Eindruck. Als dann aber der letzte Ton erklang, verschwand die Band so schnell von der Bühne, wie ich es noch nicht gesehen habe. Kein Danke, kein kurzes Abfeiern mit den Fans! Die Pfiffe der Leute waren absolut berechtigt! Guter Auftritt mit einem faden Beigeschmack zum Ende.

Satyricon als Freitag Headliner fuhren dann aber ein Monsterbrett auf! Riesengrosses Backdrop und das Schlagzeug von Frost sind ein echter Hingucker. Nach einem kurzen Schlagzeug Intro trat ein sichtlich gut gelaunter Satyr auf die Bühne und knallte mit „Now, Diabolical“ und „Black Crow on a Tombstone“ gleich zwei richtige Hits unters Volk. Die anwesenden Massen gehen ordentlich ab.. Mit „Forhekset“ vom 96er Album Nemesis Divina wurde es dann richtig finster. Die alten Songs klingen im neuen Soundgewand einfach geil.In Schlotheim zeigen Satyricon, wer die Hosen an hat. Mit „The Pentagram burns‘‘, „Fuel for Hatred“, dem göttlichen „Mother North“ und dem abschliessenden „K.I.N.G“ ging der einstündige Gig dann standesgemäß zu Ende. Ein würdiger Headliner beendet den zweiten Tag!


Samstag, Tag 3


Uns steckt noch der Vortag in den Knochen oder besser in der Leber , so daß wir die erste Band lieber verpassen. Mit frischem Kaffee und Konterbier sind wir bereit für den neuen Tag.

Mumakil aus der Schweiz locken die Zuschauer mit ihrem Death/Grind Mix vor die Bühne. Mit kräftiger Stimme grunzt Sänger Tom die Vocals der doch recht kurzen Songs ins Mikro. Die Spaßfraktion ist auch wieder anwesend und steht bewaffnet mit Klobürsten und Schwimmtieren vor der Bühne, um im Circle Pit zusammen mit der Band zu feiern. Schon zu dieser Uhrzeit sind ebenso viele Anhänger des Grindcore vor der Bühne versammelt, wie noch eine halbe Stunde zuvor Thrash-Jünger anwesend waren. Obwohl die Band aus der Schweiz stammt, gibt’s die Ansagen heute nur auf Englisch.Die Band erntet viel Applaus, die geforderte Zugabe bleibt jedoch aus. Mit viel Jubel werden die Jungs von der Bühne verabschiedet.

Ereb Altor lassen wir wieder aus um pünklich zu Protector anwesend zu sein. Die vier Jungs aus Stockholm, bringen Thrash Metal der alten Schule auf die Bretter Die Zuschauermenge reicht weit bis hinter den Technik-Turm und die anwesenden Fans sind sichtlich erfreut über die Show. Seit den 80er Jahren stehen die Jungs rund um Fronter Martin auf der Bühne, und heute spielen sie Songs aus allen Schaffens-Phasen. Natürlich mit dabei: Material vom aktuellen 2013er Album „Reanimated Homunculus“. Ein super Set querbeet durch alle Hits der Band und die Fans geben Vollgas. Haare fliegen, Fäuste steigen gen Himmel und die Jungs ernten viel Applaus zum Schluss des Sets. Viel zu schnell sind die 45 Minuten Spielzeit vorrüber. Die Fans erschöpft aber glücklich. Das war ein starkes Konzert. Hut ab.

Death Thrash Metal der Spitzklasse gibt’s bei Malevolent Creation auf die Ohren. Die Fünf Jungs aus Fort Lauderdale, die übrigens gerade an einem neuen Album arbeiten sollen, kommen auf die Bühne und rocken die Massen. Mit ordentlich Dampf bringen sie ihre Songs unters feierfreudige Volk. Mit einer Menge Applaus, bangenden Metalheads und Moshpit stellen Sie eine super Show auf die Beine. Die ersten Crowdsurfer des Tages kann man auch beobachten so das die Security wieder ordentlich zu tun bekommt. Hier geht es heftig zur Sache. Keine Pause gönnen Malevolent Creation den anwesenden Maniacs. Das ist eine Show die sich gewaschen hat, alter Schwede. Eine Band, die ich wirklich nur empfehlen kann…

Bei Aura Noir haben wir nur kurz reingeschaut die Hitze und ein trockener Hals lockt uns zum Zelt. Allerdings ist das Gute am Party San, dass die Musik bis zum Zelt gut zu hören ist und so haben wir sie bei einem kühlen Bierchen bequem aus dem Klappstuhl zugehört.

Grand Magus passen ja mal so gar nicht zum Party San. …sollte man meinen. Oder doch? Die Party San Veranstalter haben ja in der Vergangenheit öfter mal ein oder zwei Exoten ins Boot geholt und bisher schien die Rechnung zugunsten der Abwechslung stets aufzugehen. Grand Magus sind eine Stoner Band aus Stockholm und den meisten hier längst bekannt. Der mächtig schwere Hardrock des Dreiers um Sänger „JB Christoffersson“ macht einfach Laune auf Feiern und gibt einem ein bisschen Luft auf die klanglichen Gewalten, welche da am Abend noch auf uns warten.

Siehe Napalm Death. Ein Zappelphillip als Sänger, ein Bassist mit explodierter Lockenfrisur und ein Gitarrist der dem Publikum die Zunge rausstreckt und Grimassen schneidet. Die Death Grinder aus Birmingham kommen auf die Bühne und die Fans rasten total aus. Da wird auch schon mal ein Bier über die Köpfe der Zuschauer nach vorne geworfen wo eine der dort stehenden Fotografinnen samt Kamera völlig durchnässt wird. Jeder der vier bringt volle Power auf die Bühne, die Band hat Bock und legt eine ziemlich durchgeknallte Show aufs Parkett. Die Ansagen zwischen den Songs sind vielleicht ein bisschen lang geraten aber die Show entschädigt dafür. Die Reaktionen der Fans sagt alles. Circle-Pit, Gegröle und Crowdsurfer der absolute Wahnsinn. Die Security hat wieder gut zu tun.

Der Soundcheck für Obituary dauert viel länger als geplant, daher startet das Konzert mit einer viertel Stunde Verspätung. Die Maniacs warten natürlich schon ungeduldig auf den Gig der Jungs aus Florida und beginnt mit lauten Sprechchören. Dann endlich geht´s  los. Zunächst instrumental mit Drums, Gitarre und Bass. Die Massen sind schon völlig aus dem Häuschen. Als Sänger John Tardy auf die Bühne kommt rastet die Menge völlig aus. John wirbelt wie ein Derrwisch über die Bühne, steht keine Sekunde still und agiert super mit dem Publikum. Die Band haut ein Set raus mit Song aus ihrer ganzen Schaffensphase . Mit einer Headliner würdigen Show legen Sie den Grundstein für die letzte Band des Abends.

Kreator sind mal wieder Headliner mit einem Hammer Bühnenaufbau! Sehr imposant das Ganze! Nach dem Intro „Mars Mantra“ gibt es dann auch mit „Phantom Antichrist“ den ersten musikalischen Volltreffer. Mille und Band sind gut drauf. Sie haben echt Bock, den anwesenden Fans zum Abschluss des Festivals nochmal richtig in den Arsch zu treten. Mit „Flood into Fire“ gab es die Kreator-Hymne schlechthin, bis dann mit „Warcurse“ wieder das Tempo angezogen wurde. Für die Fans der ersten Stunde gab es dann „Endless Pain“, „Pleasure to Kill“ und „Riot of Violence“, welches von Drummer Ventor an den Vocals intoniert wurde. Immer wieder gab es Flammen am Bühnenrand und der fette Sound machte den Gig zu ganz großem Kino! Mit „Enemy of God“ und „Phobia“ gibt es dann zwei noch absolute Killersongs. In 80 Minuten brennen Kreator ein wahres Feuerwerk ab, bevor mit „Flag of Hate“ und „Tormentor“ das 20.Party San Festival beendet wird.

Besten Dank an die Veranstalter und alle Helfer. Es war wieder super.

See you in 2015 –> Erscheinen Pflicht !