Auf zur elften Runde des Riedfestes in Rohr bei Meiningen, mit guten hochkarätigen internationalen Acts, sowie einigen beachtlichen Undergroundbands, denen ich nicht so viel zugetraut hätte. Das beschauliche und immer noch sehr übersichtliche OpenAir behält seinen familiären Charakter und wirkt in keiner Weise aufgeblasen. Zuschauer um die bestetigen 1000 Mann, tragen dazu bei, sich hier rundum wohl zu fühlen und das Gelände nicht zu Überlaufen fühlen zu lassen. Das ist Riedfest und so soll es auch bitte schön bleiben. Die gesunde Mischung über die 2 1/2 Tage kann sich sehen lassen, ein Mix aus Black, Death, Trash, Rock´n´Roll oder auch Viking sollte somit für Jeden etwas bieten.
Der Freitag beginnt mit einer Trash-Combo aus Ilmenau names Diemantic. Noch nie gehört, kann sich aber sehen und hören lassen, leider mit noch zu wenigen Zuschauern auf dem Gelände, aber der Opener hatte es bekanntlich noch nie leicht, dafür haben die Jungs Ihren Job aber solide dargeboten.
Die nachfolger Helter Scelter trotzen mit einem Mix von Grindcore vs. DeathMetal auf, der Sound der Rostocker kann überzeugen, Hut ab und ab an die Bar.
Big Ball, die Hardrock-Kapelle von Frontmann Gurrath von Debauchery, ziehe ich mir von der Bierbar rein, der eher „gediegene“ Sound, lockt aber mittlerweile die Leute vor die Bühne, Spitzen Mucke zum trinken und gibt dem Tag ein wenig Abwechslung zum sonstigen Geballer.
Negator fällt für mich aus, wo war ich da nur ? Was ich akustisch mitbekomme ist aber schneller BlackMetal ohne irgendwelche Schnörkel. Einfach kantig und gradlinig in die Fresse.
Die nächste Band, fällt auch wieder ein wenig aus dem Rahmen, Punkrock meets Rockabilly ?! The Silver Shine aus Ungarn machen schon mal optisch was her, zumindestens Die Lady am roten Kontrabass, sowas wirkt immer, soll aber nicht unbedingt von den Qualitäten der Formation ablenken, denn diese war astrein.
Zu Debauchery muss man eigentlich nichts mehr sagen, gern gesehene Gäste, mit guten Sound, guten Songs und viel viel Blut, in dem sich ein weibliches Wesen zum Vergnügen der Scharen vor der Bühne, hemmungslos drin wälzen darf. Das gehört bei dem Schwaben halt dazu, wer drauf steht ?! Mir hätte die Musik einfach nur gereicht. Die BlackMetaller von Krew sehe ich leider nicht mehr. Schade.
Auf zum zweiten Tag. Das Wetter spielt dieses Jahr wunderbar mit. Petrus pisst diesmal nicht auf Rohr.
Bloody Maria aus Jena mit Ihrem midtempo-Death überzeugen zu Beginng nicht sehr stark, die Meute sieht ein wenig lustlos aus, das Timing nicht so perfekt, wie ich es noch vor Jahren mal gesehen habe, liegt vielleicht auch am Besetzungswechsel, den die Band durchmachte ? Schade, da habe ich mehr erwartet.
Disaster KFW dagegen legen einen wirklich super soliden Gig hin, Die Formation aus Weimar, spielt absolut tight, die Sound ist für Verhältnisse am Nachmittag schon sehr gut. Die wenigen Leutz vor der Bühne gehen gut ab, allerdings hätten sie die 4 Hampelmänner und Frauen in Ihren rosa Kostümen Ihre Darbietung in der ersten Riehe schenken können, wir sind hier nicht auf Wacken !
Mein absolutes Highlight folgt nun mit Rezet, die Fischköppe aus Schleswig-Holstein. Mein lieber Herr Gesangsverein ! Eine so perfekte Darbeitung von TrashMetal der 80er habe ich noch nicht gesehen. Ware Spielfreude und eine Fingerfertigkeit des Fronters, wie Chucky Schuuuldinger, überzeugt volles
Programm. Kauft Euch die Scheibe ! Die Jungs brauchen ein gescheites Managenment !
Nomans Land aus Skt. Petersburg lausche ich nur kurz, ist nicht so meine Wellenlänge, Vinking halt, bisschen Epic mi drin, aber unspektakulär.
Ich gehe essen und hau mir die Plauze voll.
Nun noch einmal Kontrastprogramm, auf zum DeathMetal der alten Schule, allerdings lässt der auf sich warten, viel zu lange dauert der Umbau und Soundcheck.
Was war da los ? Nach über einer Stunde dann Feuer Frei für Birmingham. Hier kann nichts schief laufen, Benediction eines der Urgeteine aus England, wissen wies geht und Ballern den Leuten alles vors Gesicht. Einzig, Drummer Nick Barker, scheint ein wenig unterfordert zu sein, wenn man weiss wo der Herr sonst trommelt. Aber das nur am Rande. Alles in allem ein wirklich gelunger Gig, für mich immer noch „Nightfear“ und Unfound Mortality“ vom Transcend the rubicon“ der Klassiker schlechthin.
Auch hier ist leider der Tag wieder zu Ende, es folgt noch Vagabond aus Meiningen, allerdings ohne mich aber bestimmt eine ehrwürdige Abschlusszeremonie des Abends.
Danke Riedfest, es war wie immer amüsant und unterhaltsam bei Euch. Bis 2012…mit Sicherheit.