Donnerstag

Endlich ist es soweit, der Krach beginnt und das Bier läuft.
Den Anfang für den Donnerstag machen Night Demon aus Kalifornien. Die Jungs brettern satten Heavy Metal durch die Boxen und das Gelände füllt sich langsam. Der Auftritt bleibt beständig und die Leute gehen mit. Mit einem gelungenem Iron Maiden Cover sind die Jungs dann auch am Ende.
Die zweite Band ist Azarath. Hier wird ordentlicher Black und Death Metal geboten. Die Jungs geben ordentlich Vollgas und bleiben durchweg konstant. Mit dem durchaus gelungenen Sound wird hier eine ordentliche Show geliefert.
Die holländischen okkult Death Metaller Lucifericon geben sich anschließend die Ehre auf der Zeltbühne. Die gelieferte Stimmung kommt gut bei der mitmachenden Menge an. Man darf auf zukünftige Lebenszeichen dieser Kapelle gespannt sein.
Bei den Isländern von Misþyrming wiegt die Stimmung ganz klar düster, melancholisch, kalt, rau. Nach anfänglichen Sound Schwierigkeiten wird hier feinster Black Metal durchgezogen und bleibt auch bis zum Ende überzeugend. Top!
Tage Lurking Fear sind ein weiteres Highlight dieses Jahr. Mit dem Sänger und Drummer von At the Gates und weiteren hochkarätigen schwedischen Musikern wird hier Death Metal mit starken, chaotischen Riffs die Menge zum Toben gebracht. Mit Texten in Anlehnung an H.P. Lovecraft geben die Herren alles und überzeugen.
Im weißen Gewand sieht Onielar wie der wahr gewordene Alptraum einer Totenhexe aus. Sie überzeugt mit Darkened Nocturn Slaughtercult komplett auf der Bühne. Die Stimmung passt perfekt. Man fühlt sich wie Nachts auf den Gräbern wandernd und bekommt die passende Geräuschkulisse dazu geliefert. Solider Black Metal der auf jeden Fall ins Ohr geht.
Als nächste Kandidaten stehen Urfuast auf der Bühne. Und als hätte es der Wettergott geahnt, fängt es pünktlich an zu regnen. Doch das passt perfekt zum Feeling das Urfaust vermitteln. Die Menge die dem Regen trotzt wird mit einem spitzen Sound und einer definitiv mitnehmenden Performance belohnt. Die Belgier ziehen dir Menge in ihren Bann und geben alles, besonders mit dem einzigartigen Gesang.
Headliner für diesen Abend ist Abbath. Und man bekommt was man erwartet. Der Frontmann hüpft wie immer auf der Bühne umher um seine Kilometer voll zu machen, schneidet Grimassen und spielt mit dem Publikum. Auf die Ohren gibt es Black Metal der ordentlich los poltert und keines Falls nur etwas für eingefleischte Immortal Fans ist. Die Menge geht ordentlich mit und die Show bleibt konstant auf hohem Niveau. Diese Darbietung feinsten Krachs überzeugt und macht definitiv Lust auf mehr.
Den Ausklang des Abends gibt es wie immer in der Metal Disco, welche jedes Jahr wieder ein Fest für alle Teilnehmer ist. Die niemals ruhende und durstige Meute gibt sich hier nochmal die Ehre bis auch die letzten versorgt sind und endlich jeder zufrieden den Heimritt antreten darf.

 

Freitag

Den Donnerstag überstanden und was passt „ Gut „ zum Mittagsbier? Natürlich die Grind Band Gut. Verrückte Kostüme und Klobürsten machten den Auftritt der Jungs dann rund. Die finnischen Underground Death Metaller von Demilich brachten den Platz zur Mittagszeit zum Kochen. Die Herren von Demolition Hammer erobern als nächstes die Bühne. Mit viel Freude am spielen und Filigranität in Ihren knapp 40 Minuten zelebrierten Sie jeden Song so als gibt’s kein morgen. Nach diesem Thrashgewitter schlagen die finnischen Männer von Kalmah melodischere Töne an. Mit einer geballten Ladung von Ohrwürmern und gekonnt ausgewählten Liedgut ergab es ein schönes Set. Bei den Amerikanern von Vital Remains gab es dann was richtig auf die Fresse. Mit Ihrem klassischen ultra brutalem Deathmetal brachten Sie von Anfang an die Haare der Fans zum kreisen. Nun verfinsterte sich nicht nur der Himmel, denn die Jungs von UADA mit tief ins Gesicht gezogenen Kapuzen die Bühne und Sie zelebrieren auf Ihre eigene Weise eine schwarze Messe. Von Anfang an überzeugen die US Boys was auch das überkochende Infield bewies. Dann betrat mit Moonsorrow eine allseits bekannte Band Pagan Metal Band aus Finnland die Bühne. Mit Ihren langen Songs, die in Ihrem Aufbau auch gerne mehrere Songs beinhalten könnten, begeistern Sie das Publikum. “Waht for a fucking show „ Die Norweger von Aura Noir polterten ordentlich los.

Routiniert und exzellent eingespielt zocken die Mannen Ihre grandiosen Thrash Black Metal Set runter. Klasse. Segel gesetzt, um ordentlich Fahrt aufzunehmen, denn das polnische Flagschiff des Death Metal Vader warfen Ihren Anker aus. In gewohnter Weise gab`s ordentlich was auf die geschädigten Ohren. Was mit fliegenden Haaren und Moshpit honoriert wurde. Nun betrat mit Nile,ein Leckerbissen für jeden der Gitarre spielen kann die Bühne. Mit Ihrem Technical Death Metal brachten die Jungs aus South Carolina das PSOA ins Reich der Toten. Mit unmenschlichem Tempo und Rhythmus Wechselnsowie Riffsalven bleiben bei den meisten Musikern die Kinnlade offen stehen. Was von Lied zu Lied mit tosendem Applaus gewürdigt wird. Nun erst einmal ein kleiner Tempowechsel. Als Co-Headliner gab sich die legendäre Band Candlemass die Ehre. Mit epischen Doom brachten die Schweden das Schlachtfeld vor der Bühne zum über quellen. Die Mannen aus dem hohen Norden zeigten 1 Stunde lang warum Sie seit 30 Jahren zu den größten Ihrer Zunft gehören. Zurück in die USA, in das sonnige San Francisco. Dort gründete sich 1987 eine der einflussreichsten Death Metal Bands. Die Rede ist von Autopsy. Einfach unbeschreiblich was da jetzt live passierte. Von der vorausgegangenen epischen Stimmung bleibt nur noch eine Blutlache und Gedärmfetzen übrig. Das restlos überquellende Infield bekam brutalste Riffs und ein teuflische Rumpeln zu hören. Ein würdiger Headliner und Abschluss des 2.Abends des PSOA 2017.

 

Samstag

Auch am letzten Festivaltag 2017 wird die Hauptbühne von einer Grindcore Band eröffnet. Den Spaniern von Gruesome Stuff Relish ist leider etwas zu kalt für die in den letzten Jahren auf der Bühne zur Schau getragenen Bademoden, was aber dem bunt Kostümierten Circle – Pit keinen Abbruch tut. Konfetti fliegt, ein Besucher im Super Mario Kostüm auch, die Blast Parts wechseln sich  mit groovigen Death Metal Elementen ab. Die Show geht in die Beine und macht gute Laune, die Hauptbühne wäre nun auch schon einmal warm gespielt. Nach dem fröhlichen Grindcore wird es nun mit den Iren von Mourning Beloveth düsterer auf der Bühne. Doom steht auf dem Programm, der deutlich finsterer als von den Schweden von Candlemass am Vorabend vorgetragen wird. Lava Riffs treffen auf gleich 2 Sänger, einer shoutet, einer singt melodisch. Die Songs leben von ihrer Monotonie und erschaffen eine einzigartige Atmosphäre, die so gar nicht zu der Sonne passen will, die sich ausnahmsweise auf diesem Festival auch einmal heraus traut.Die Schweden Merciless feiern ihr 30 jähriges Jubiläum auf dem diesjährigen Party.San. Der Sound kommt irgendwo aus der Ursuppe zwischen Death- Thrash- und Black  Metal, hier und da schimmern alte Kreator und Sodom durch, Rock‘n‘Roll kommt auch nicht zu kurz. Die Mischung macht Spaß. Obwohl hier eine alte Band viele bekannte Zutaten verwendet, kommt eine seltener gehörte Mischung dabei heraus. Die Schweden können gern öfter kommen.Die Norweger Hades Almighty, stehen als nächstes auf dem Programm. Es gibt klassischen norwegischen Black Metal, der hier in einer schwereren, getragenen Version daher kommt. Folk  Einflüsse fehlen dabei eben sowenig. Der 4er geht sehr ernst an die Sache heran, verzichtet auf Corpse Paint und übermäßig stachelige Bühnenoutfits. Gut, die Lack Leggins von Basser und Gitarrist können dieses auch nur wenig schmälern. Zwischen den Stücken werden Verse aus einer Satanischen Bibel vorgetragen. Eine angenehme Black Metal Show, die leider nicht so viele Zuschauer zog, wie Mercilessvorher. Die nächste Band auf die ich mich seit Wochen gefreut habe ist das kanadische Brutal Death Quartett Cryptopsy. Nach dem nicht ganz so tollen 2008er Album „The unspoken King“ habe ich die Jungs auch aus den Augen verloren. Aber heute stehe ich pünktlich vor der Bühne und schon nach den ersten Takten ist klar: Cryptopsy sind zurück und das stärker als je zuvor!Eine unglaubliche Power, die da von der Bühne kommt und mein Grinsen wird von Sekunde zu Sekunde breiter. Eine Lehrstunde in Sachen Brutalität und Präzision, was dem Headbanger hier vor die Fresse geknallt wird. Wahnsinn und jetzt schon eines meiner persönlichen Highlights des 2017er Party Sans. Jetzt wird es dunkel düster und roh. Das inzwischen in Seattle, USA beheimatete Duo Dagon und Incubus alias Inquisition ist schon seit 1989 aktiv und eine feste Institution im Black Metal. Live agieren die beiden, ohne sich einen Basser zu leisten. Gerade das macht diesen unverfälschten typischen Inquisiton Sound aus. Viel Action ist auf der Bühne nicht auszumachen, so bleibt das wesentliche im Fokus: die Musik. Für meine Verhältnisse ist es zwar noch zu hell für schnörkellosen, bösen Black Metal, aber egal. Die beiden haben eine beachtliche Fanschar vor der Bühne, die die beiden Amerikaner ordentlich abfeiern. Eine der einflussreichsten Death Black Metal Bands aus den 90ern hat sich wieder zusammen gefunden und spielen einen der wenigen Auftritte in Deutschland in Schlotheim, wo auch sonst.
Necrophobic aus Schweden haben sich die letzten Jahre recht rar gemacht. Der Bandstatus war doch recht unübersichtlich in der Vergangenheit. Dieses Quintett ist, genau wie im letzten Jahre schon Angelcorpse, eine Band die man erst zu schätzen weiß, wenn es sie nicht mehr gibt. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich doch viele auf den Weg vor die Bühne gemacht haben. Felldrescher Joakim Sterner ist das mittlerweile einzig verbliebende Gründungsmitglied. Ex Fronter Anders Strokirk hat auch seit geraumer Zeit wieder den Weg zurück in die Necrophobic Familie gefunden.
Von Beginn an zeigen die Skandinavier, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und werden dafür ordentlich abgefeiert.

 

Mit leichter Verspätung kämpfe ich mich durch die Menge an Fans vor der Bühne im Zelt. Atomwinter aus Göttingen stehen auf dem Programm. Das Quartett macht seit geraumer Zeit durch gute Releases von sich reden. Zwei Longplayer, darunter auch der letzte Iron flesh haben durchweg zu guten bis sehr guten Resonanzen gesorgt. Leider hatte ich bis dato noch keine Möglichkeit mir Atomwinter live zu sehen. Öfter ist mir die Band empfohlen worden. Zu Recht wie ich feststelle. Tight und kraftvoll zocken sich die Jungs durch ihre Setliste und haben die Massen vor der Bühne schnell in ihren Bann bezogen. Die nächsten Skandinavier stehen schon in den Startlöchern auf der Mainstage. Insomnium aus Finnland stehen für melodischen Death Metal. Seit zwanzig Jahren ist der Vierer aktiv und hat mittlerweile Sieben Longplayer auf den Markt gebracht und sich damit eine beachtliche Fanschar erarbeitet. Dieser Erfolg macht sich auch am Merchstand bemerkbar in Form von Shirtpreisen, wie sie sonst nur Headliner wie Overkill aufrufen. Fünfundzwanzig Euro für ein einseitig bedrucktes T Shirt ist in meinen Augen etwas überzogen. Die Spielzeit von gut Vierzig Minute wird genutzt, um den kompletten neuesten Output Winter’s gate am Stück zu spielen.Der diesjährige Exotenbonus geht dieses Jahr ganz klar an Humiliation aus Malaysia. Der Fünfer besticht durch beinharten Death Metal, der für Fans des amerikanischen Death Metals durchaus interessant sein könnte. Der Backkatalog kann schon einige Alben aufweisen. In diesen Tagen erscheint die neue Langrille No escape. Die Livedarbietung ist völlig in Ordnung. Hier und da ist auch das ein oder andere BoltThrower Riff zu hören. Die Jungs kann man ruhig im Auge behalten. Ein geiler Auftritt.

 

Nach einer kleinen Pause zu Marduk. Bei den Schweden weiß man, was man bekommt. größtenteils rasendes Black Metal Inferno. Mit den Titelsongs „Panzerdivision Marduk“ und „Frontschwein“ ging es dann fulminant los. „Materialized in stone“ sorgte für ein hymnenhaftes Filing. Ansonsten nichts Neues bei Marduk. Sänger Mortuus ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Frontschwein, der junge Drummer Fredrik hämmert wie ein Wahnsinniger auf seine Drumkid ein und Bandchef Morgan regiert mit seiner Gitarre. Geiler Black Metal Wahnsinn.Nach einer Stunde war dann auch Schicht im Schacht. Tryptikonwerden als Ersatz für Morbid Angel angekündigt .Was viele nicht gerade in Jubel ausgebrechen lässt. Routiniert zocken Sie Ihr Set trotz technischer Probleme runter. Was von denn nicht mehr so vielen Maniacs vor der Bühne gut abgefeiert wird. Ein würdiger Ersatz Headliner für das diesjährige PSOA. Ein Dankeschön an die Veranstalter und Helfer. Es war wieder total geil. Bis nächstes Jahr.