Freitag 05.04.2013
Wie fang ich am besten an. Verdammt!!!
Also machen wir es mal so. Ankunft im nicht all zu weit entfernten Lichtenfels, und was soll ich sagen – wie bei jedem Ragnarök. Scheis Kälte. Kein Parkplatz mehr im näherem Umfeld der Stadthalle. Somit war ich gezwungen unser Auto beim Lidlparkplaatz abzustellen. Das war erstmal geschafft. Nur blöd, dass dieser Parkplatz von mir jeden Morgen angesteuert wird, um dort beim Schedel einen Kaffee zu holen. Da die erste Band bereits angefangen hat zu spielen entschliese ich mich den Kaffee dort zu trinken. Im warmen Pavilon. Die Verkäuferin erzählte mir dabei auch schon das sie am Vortag schon etliche Gäste der Metalszene hatte. Kaffee leer und los zu Stadthalle. waren ja noch 10 Minuten Fussmarsch.
In der Halle angekommen erstmal ein Blick in die Runde. Alles noch sehr übersichtlich im Eingangsbereich. In der Halle gaben gerade Nothgard ihr Stücke zum Besten. Da in der Halle zwei Bühnen neben einander aufgebaut waren, wurde auf der einen gespielt und auf der anderen umgebaut. Gutes Konzept um die Pausen kurz zu halten.
Nach Nothgard stand Hellride auf der Bühne der Stil war mit Akustikinstrumenten aber eher gewöhnungsbedürftig. Da mich der Sound nicht wirklich beindruckte entschloss ich mich eine Runde durch die Halle zu drehen und mal die Preise der Verpflegung zu checken. Von 1,-€ bis 4,50€ waren die Preise für Alkoholfreiem(wer es halt brauch) bis zu Jacky recht angenehm.
Vor der Halle gab es einen Pizzastand, einen Grillstand mit schaschlik Steaks Currywurst usw. Daneben Noch ein Kaffeestand. Die Merchmeile war wie immer in einem extra aufgebauten Zelt. Wo es die Sachen zu kaufen gab, die es eigentlich auf jedem Metalfestival zu kaufen gibt. Durch meinen Streifzug über das Gelände verpasse ich auch noch Darkest Era.
Zu Winterstorm war ich jedenfalls wieder am Start. Mit Song wie ‚The Stormsons‘ und ‚Into the light‘ die schon bekannter sind präsentierten sie Songs aus ihren Alben ‚A coming storm‘ and ‚Kings will fall‘ . Jedenfalls haben sie die Massen, die bedingt durch das kühle Wetter in der Halle waren, richtig gut in Stimmung gebracht.
Ava Inferi wie schon angekündigt mit düsteren Doommetal folgen und ich muss sagen – hört sich gut an was die Portugiesen darbieten. Sängerin Carmen Susana Simões verhüllt durch einen Schleier brachte die düstere Stimmung echt gut rüber. Ich muss sagen gefällt mir.
Fast nahtlos geht es über zu ‚Der Weg einer Freiheit‘. Das BlackMetalQuartet bietet mit ‚Ewigkeit‘, ‚Zerfall‘, ‚Lichtmensch‘ usw. endlich mal wieder was für die, die die härteren Töne bevorzugen.
Danach kommt Ivo auf die Bühne und hält seine Dankesrede. Ich kann auch nur nochmal betonen, dass dieser Aufwand den er jedes Jahr betreibt um Euch ein saugeiles Festival zubieten gewürdigt sein soll.
In diesem Sinne nochmal ein riesen Lob und Danke an den Veranstallter Ivo und seine Crew.
Nach Ivo’s Ansprache steht Fjoergyn auf der Bühne. Nicht nur alte Lieder wie ‚Narzisst‘ und wie ‚Wie Jahr um Jahr‘ wurden dargeboten sondern auch neue wie ‚Betonlethargie‘ und ‚Monument Ende‘ . Als besonderes Schmankerl gabs noch ‚Am Ende der Welt‘ wobei Ivo seinen nächsten Auftritt hatte. Saugeil gesungen lieber Ivo. Er ist halt noch ein Vollblutmetaller.
Danach betraten Agrypnie die Bühne. Und da die Menge ja schon in guter Stimmung war nutzten Sie die Gunst der Stunde und brachten mit ‚Der tote Trakt‘, ‚Kadavergehorsam‘, ‚Schlaf‘ und ‚Asche‘ die Meute erst richtig in Wallung. Leider hatte der Technikteufel zu geschlagen und Intro und Outro einfach verschwinden lassen. Blöd den bis jetzt hatte alles funktioniert. Agrypnie verlässt die Bühne und neben an wird für die nächste Band aufgebaut.
Die Halle ist jetzt spürbar voller wobei ich diesmal nicht der Kälte die Schuld geben würde. Warum? Der Grund ist einfach! Dornenreich!!! Einziger Live-Auftritt in Deutschland dieses Jahr. Darf man sich nicht entgehen lassen. Klassiker werden gespielt wie ‚Schwarz schaut tiefsten Lichterglanz‘, ‚Der Hexe flammend‘ Blick‘, ‚In allem Weben‘, ‚Erst deine Träne löscht den Brand‘, ‚Trauerbrandung‘ und ‚Wer hat Angst vor Einsamkeit‘. Geile Band, geile Stimmung, und so gehts gleich weiter zum Headliner. Die Masse schiebt sich von der rechten Bühne, wo gerade Dornenreich spielten, hinüber zur linken.
Eluveitie! Die Halle ist jetzt voll. Unten vor der Bühne und auf den Rängen stehen die Metaller eng zusammen. Die durch Krankheit fehlende Drehleierin Anna musste durch Mehraufwand der anderen Bandmitglieder kompensiert werden. Gelungen setzten sie das um. Während neue Songs vom ‚Helvetios‘-Album bei den Fans nicht so angekommen sind, gingen sie bei ältern Stücken wie ‚Inis Mona‘ und ‚Thousandfold‘ ab wie Schmitd’s Katze.
Die letzte Band die ich mir an dem Abend noch angetan habe ist Shining. Eine Aggressive Stimmung gegenüber den Fotographen sollte man eigentlich von der Band gewohnt sein. Microständer in den Graben Whiskyspuken zu den Fans, Stinkefinger in die Kamera. Shining halt. Egal was die Band vor dem Auftritt einnimmt, es ist immer eine andere Show die sie „abziehen“.’Lat oss ta allt fran narandra‘, ‚Submit to Selfdestruction‘ und ‚For the God Below‘ um nur einge der Songs zu nennen, geben ihrer Show Abwechslung und ich hoffe Sänger Niklas Kvarforth hat das gefunden wonach er die ganze Show in seiner Hose gesucht hat.
Samstag 06.04.2013
Die Ankunft in Lichtenfels war gleich die von Freitag. Also wieder Parkplatzsuche usw. inklusive Kaffee beim Bäcker Schedel. Der Freitag steckte ja noch in den Knochen.
Rabenwolf, Asenblut und Northland habe ich verpasst. Muss ja irgendwann auchmal schlafen.
Die erste Band die an diesem noch kühleren Samstag“morgen“ vor die Linse bekomme ist Midnattsol. Folkmetal vom feinsten und der einzige Auftritt in Deutschland vor dem Release ihres neuem Album. Stücke wie ‚My Re-creation‘ und ‚The Metamorphosis Melody‘ durften auch auf dem Ragnarök natürlich nicht fehlen.
‚Under That Spell‘ sind die Nachfolger, BlackMetal der moderneren Art wird geboten, wodurch sie sich in der Szene einen guten Namen gemacht haben. Die Mischung aus mittelschnell bis schnellen BlackMetal machts aus das die Fans nicht gerade wenig vor die Bühne zog. ‚I Set the Fire‘, ‚Zenith‘ und ‚Apotheosis‘ sind nur ein kleiner Auszug der Abwechslungsreichen Setlist. Ach ja ein neues Album soll ja auch schon angekündigt sein. Sollte dieses an das ‚Black Sun Zenit‘ anknüpfen, haben wir wieder ein schönes Stück BlackMetal mehr in den Schränken stehen.
Nach diesem gelungenem Auftritt von ‚Under That Spell‘ gönne ich mir mal eine kleine Auszeit und schlendere rüber zum Merchendise-Zelt. Dort traf ich Tetzel bei seinem ‚Asenblut‘-Stand, kurzer Smaltalk und ehe ich mich versah, hatte er mir schon wieder was verkauft. Verdammte Axt! Er schaft es aber auch immer wieder. Mal so ganz nebenbei erwähnt hat er ganz schön abgenommen.
So ganz nebenbei bekommt man auchmal den zukünftigen Metalnachwuchs vor die Kamera der schon, nach Aussagen von Papa und Mama, als Fötus Ragnarökbesucher war. Wenn das mal nichts gutes für die Szene bedeutet, denn auch das noch in Mamas Bauch befindliche Geschwisterchen ist schon Ragnarökbesucher. Die Lichtenfelser Familie macht es richtig.
Pünktlich zu ‚Eis‘ war ich dann wieder vor der Bühne und genoss den Auftritt der Westfalen. ‚Mann aus Stein‘ als Eröffnungssong gefolgt von Stücken wie’Kainsmal‘ und ‚Winters Schwingenschlag‘ zogen die Menge mit sich. Geile Stimmung. Geiler Auftritt. Was will man mehr.
Eine besondere Show hatten ja Obscurity im Vorfeld angekündigt. Die war sooooo besonders, dass die Security, welche eine sehr gute professionelle Arbeit leistete (das sei auch mal erwähnt), den Fotograben sperrte. Nur „A“-VIP oder Presse durfte da rein. Das mit den verschiedenen Fotopässen ist mir unklar. Aber egal dann kann ich halt nur Bilder von der Tribüne machen.
Zur Show von Obscurity. GEIL. Phyortechnik wurde aufgefahren. Also Feuer und Rauchkanonen. Schön anzusehen. Und der besagte Auftritt mit den Fans. Besonders die älteren Stücke der Bergischen Löwen kamen bei den Ragnarök-Besuchern sehr gut an. Bis in den letzten Winkel der vollen Stadthalle, konnte man Lieder wie ‚Obscutity‘ und ‚die letzte Schlacht‘ von den Fans gröhlen hören. Der ‚Bergische Hammer‘ hat voll eingeschlagen und spätestens jetzt weis ich, was mir den langen kalten Winter über gefehlt hatte. Obscurity läuten für mich endlich das Festivaljahr ein.
Die darufvolgende Band muss man nicht näher beschreiben. Riger sollte jeden PaganMetaller ein begriff sein. Zählen doch die aus Frankfurt/Oder stammenden Urgesteine zu den Gründern der deutschen Paganszene. Während des ‚Angriff‘ mit dem ‚Brandschiff‘ konnte man mit’Des Blutes Stimme‘ ‚Auf die Ahnen‘ anstossen(kleines Wortspielchen). Von der Setlist her ein glattes plus von mir. Vom Licht her ein absolutes und fett unterstrichenes MINUS. Warum? Der von der Band ans Lichtmischpult gesetze, hatte mit vollem Erfolg die Wünsche der Band ausgeführt. Viel Nebel, düsteres Licht, viel Kulissen. Dabei hat er aber auch Tom(Drummer) so eingenebelt, dass dieser nicht mal mehr die Hand vor Augen sah.
Für die Fans ein Spass, für Fotomenschen ein Horror.
Angepisst vom saumäßigem Licht bei Riger lasse ich Helrunar aus und gönne mir mal wieder einen Kaffee beim Bäcker Schedel. Die frische Luft tat meinen Kopfschmerzen die ich durch die schlechte Sicht bei Riger bekam recht gut.
Bei Menhir stand neben einer exzellenten Band auch noch eine aufwändige Deko auf der Bühne. Von welchem Volk die nur die Statue geklaut haben. Hmmm …. Egal dem Sound tat’s nichts ab. ‚Das verborgene Reich‘, ‚Wotans Runenlied und ‚Das alte Lied des Windes‘ wurden in gewohnter Weiser wieder gegeben. Warum sie vorzeitig die Bühne verliesen ist unklar, genau so wie das Fehlen des sonst üblichen ‚Hildebrandslied‘.
Nocte Obducta stehen jetzt auf der linken Bühne. Also bewegt sich die Masse wieder rüber. ‚Der Durst in meinen Augen‘, ‚Leere‘ und ‚Es fliese Blut‘ bietet man den Fans dar. Durch den Smaltalk mit Rigerdrummer Tom entgeht mir leider der Rest, die Stimmung in der Halle genau so wie der Auftritt von Solefald. Habe es stattdessen bevorzugt noch ein schönes Steak mit Zwiebel zu geniesen.
Der Headliner des Abends hat es wahrscheinlich nicht nur mir angetan, sondern auch den Rest der Fans. Denn diese bewegten sich nacht Solefald nur nach links zur Bühne wo Carpathian Forest gleich ihren Auftritt haben werden. Fast schon sehnsüchtigt drückten sich die Fans an das Absperrgitter vor der Bühne, denn die Stimmung war ja seit Obscurity nicht mehr abgefallen. Also perfekt für einen Headliner. Der Vorhang öffnet sich und spätestens beim ersten Accord ist die Menge nicht mehr zu halten. Bei der Hammer-Setlist der Nordischen BlackMetal-Hochkaräter.
Hier mal ein Auszug:
The Suicide Song, One with the Earth,
Carparthian Forest, Bloodlust and Perversions, Knokkelmann, Return of the freezing Winds, Diabolism
Carparthian Forest haben für mich einen saugeilen Auftritt abgeliefert, was natürlich bei soviel Erfahrung keinen wundert. Denn die seit 1990 in BlackMetalkreisen bekannten Norweger überzeugen vollkommen. Vorhang zu! die Show ist aus. Zumindest für mich. Der lange Freitag und der Samstag machen sich jetzt auch wieder an meiner Wirbelsäule bemerkbar.
Mein Fazit fürs Ragnarök-Jubiläum. GEIL GEIL GEIL.
Ivo hör bloß nicht auf damit. Die Fans brauchen Leute wie dich, die jedes Jahr ihre Freizeit und ihr Herz in solche Projekte stecken. Hier nochmal ein fettes DANKE an dich und deine Crew.