Rise Against kritisieren die repressive Abtreibungspolitik in den USA

Die US-amerikanische Hardcore/Punk-Gruppe Rise Against hat kürzlich ein Statement veröffentlicht, das den am 24. Juni 2022 gefassten Entschluss des US Supreme Courts kritisiert, im Rahmen dessen Frauen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche und somit die Souveränität über ihren eigenen Körper entzogen wird.

Oberster Gerichtshof der USA gibt grünes Licht für Abtreibungsverbot

Der Beschluss des konservativ geprägten Obersten Gerichtshofs lag einem Antrag des US-Bundesstaats Mississippi zugrunde, die Grundsatzentscheidung Roe v. Wade zum Abtreibungsrecht zu kentern. Durch den Fall Roe v. Wade konnte im Januar 1973 in zahlreichen Bundesstaaten der USA die Aufhebung des bis dato geltenden Abtreibungsverbots (in eingeschränkter Form) durchgesetzt werden. 50 Jahre später soll dieses fundamentale Menschenrecht jedoch außer Kraft treten. Mississippi forderte nun, ein staatliches Gesetz zu erlassen, das einen Abtreibungseingriff bereits 15 Wochen nach der Empfängnis verbietet. Mit der Entscheidung vom Freitag wurde die zuvor auf Bundesebene geltende Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen aufgehoben und die Angelegenheit an die einzelnen Bundesstaaten zurückgegeben, die nun selbst über diese Frage entscheiden müssen.

Statement von Rise Against

Einen Tag später, teilten Rise Against folgendes Statement via Social Media: „Die Aufhebung von Roe v. Wade repräsentiert nicht die zahlreichen Ecken Amerikas, durch die wir im Laufe der vergangenen 20 Jahre getourt sind. Es zeigt, dass ein paar Wenige über die Masse herrschen. Das ist etwas, gegen das wir seit jeher in unseren Songs wettern.

Die Hälfte der amerikanischen Bundesstaaten, die Abtreibungen verbieten werden, werden unter keinen Umständen Abtreibungen verhindern. Sie werden bloß sichere Abtreibungen verhindern. (…) Wir richten diese Worte an euch, während wir uns auf einer internationalen Tournee befinden. Hier werden wir daran erinnert, dass wir in einer Welt leben, die mit überwältigender Mehrheit das Recht der Frau auf Wahlfreiheit unterstützt.

An die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung, die an diesem dunklen Tag ihrer Freiheit beraubt wurde: Ihr seid nicht allein und wir werden nicht aufhören zu kämpfen, bis eure Würde wiederhergestellt ist.“

Von einer „überwältigenden Mehrheit“ an Unterstützenden im feministischen Befreiungskampf zu sprechen, scheint im Angesicht der Tatsachen jedoch utopisch. International als auch national. Nach Angaben des Pew Research Center vertreten 61% der Erwachsenen in den USA die Meinung, dass Abtreibungen in allen oder den meisten Fällen legal sein sollten. 37% der Befragten allerdings möchten Schwangerschaftsabbrüche kriminalisieren.

Unser Mitgefühl richtet sich an alle US-amerikanischen Bürgerinnen, die nun verstärkt in Angst und unterdrückerischer Staatsgewalt leben müssen.

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Quelle: METAL HAMMER.de