Debütalbum von Rage Against The Machine feiert 32. Jubiläum
Mit ihrem Debütalbum RAGE AGAINST THE MACHINE von 1992 entfachten Rage Against The Machine einen Sound, der rohe Rock-Intensität, die scharfe Kante des Hardcore und die schonungslose Direktheit des Hip-Hop vereinte – und all das mit einer Dringlichkeit, die in der Pop-Kultur ihrer Zeit beinahe beispiellos war.
„Fuck you, I won’t do what you tell me“
Die Band, bestehend aus Sänger Zack de la Rocha, Gitarrist Tom Morello, Bassist Tim Commerford und Schlagzeuger Brad Wilk entstand aus den Unterground-Strukturen von Los Angeles. Jeder von ihnen hatte zuvor Erfahrungen in der Musikszene der Stadt gesammelt; zudem teilten alle vier eine tiefe Unzufriedenheit mit den gesellschaftlichen Missständen und eine Sehnsucht nach Veränderung. De la Rocha, Sohn eines politisch engagierten Künstlers, und Morello, Sohn eines Diplomaten aus Kenia und einer amerikanischen Bürgerrechtlerin, hatten beide bereits in jungen Jahren Diskriminierung und Rassismus erfahren. Derartige Erlebnisse wurden schließlich zu einem wichtigen Bestandteil ihrer Musik.
Vor allem aber ließen die Musiker ihre politische Haltung in ihre Texte einfließen. ‘Killing In The Name’ und ‘Bullet In The Head’ richten sich gegen Polizeigewallt, Rassismus und Machtgefühle in der Gesellschaft. „Wir wussten, dass die Politik der Band radikal war und die Musik eine radikale Kombination von Stilen war. Aber wir dachten nicht, dass das eine Rolle spielen würde, denn niemand würde es je hören“, erklärt der Gitarrist. RAGE AGAINST THE MACHINE fand allerdings ein Publikum, und zwar ein sehr großes. Millionen von Menschen weltweit fühlten sich von der Musik und der Botschaft angesprochen.
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Ein entscheidender Moment für den internationalen Erfolg der Formation war eine unzensierte BBC-Ausstrahlung von ‘Killing In The Name’, die eine regelrechte Flut von Beschwerden mit sich zog. Der Moderator, der unwissentlich die explizite Version des Songs abspielte, wurde prompt für eine Woche suspendiert; das Interesse an der Band stieg jedoch ins Unermessliche. Die unmissverständliche Zeile „Fuck you, I won’t do what you tell me“ wurde weltweit, insbesondere in Großbritannien, zu einem Schlachtruf. Innerhalb weniger Monate wurde der Song auch in Clubs, auf Partys und Demonstrationen gespielt; dies festigte den Status der Herren als musikalische Revolutionäre.
RAGE AGAINST THE MACHINE als Vorbote
Das Timing für die Veröffentlichung von RAGE AGAINST THE MACHINE war geradezu symbolisch. Anfang der Neunziger stieg die Spannung zwischen Polizei und afroamerikanischen Communities in den USA. Als die vier Polizisten, die Rodney King brutal verprügelt hatten, freigesprochen wurden, kam es in Los Angeles zu den landesweit bekannten Unruhen. Die Songs der Band, die bereits vor diesen Ereignissen entstanden waren, wirken daher rückblickend fast prophetisch. „In gewisser Weise war die Platte vorausschauend, da sie diesen Strudel aus Rassenkonflikten und imperialistischen Krieg am Horizont sah“, fügt Morello hinzu.
Die Musikindustrie wusste anfangs nicht, wie man Rage Against The Machine einordnen sollte. Ein Demoband der Band fand jedoch einen Weg zu Epic Records, die es wagten, mit den Herren einen Vertrag zu schließen. Produzent Garth Richardson, der die Aufnahmen betreute, war von der Gruppe tief beeindruckt. „Ich bekam das Demotape und dachte: ‚Heilige Scheiße‘. Es gab nichts Vergleichbares“, erinnert sich Richards. Diese rohe Energie, die in den Studioaufnahmen eingefangen wurde ist auch 32 Jahre danach noch deutlich spürbar.
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Quelle: METAL HAMMER.de