Kritik zu Yawning Man PAVEMENT ENDS
Wüsten-Rock-Füchse wissen natürlich um die Bedeutung und Vorreiterrolle der Gruppe, die bereits Mitte der Achtziger mit ausufernden Jams und mehr mit Live-Leistungen als Studioveröffentlichungen von sich reden machte. Letztere bringt das Instrumentaltrio aus dem kalifornischen La Quinta, bei dem sich zu Gitarristenkonstante Gary Arce auch wieder Gründungsbassist Mario Lalli sowie der 2011 an Bord gekommene Schlagzeuger Bill Stinson gesellen, „erst“ seit zwanzig Jahren heraus. Ihre vorliegende sechste Scheibe reiht sich mühelos in den Reigen hervorragender vorangegangener Werke ein und setzt zugleich ein paar neue psychedelische Impulse in den zusätzlich erweiterten filmmusikalischen Referenzrahmen. Denn obschon das Dargebotene vollständig auf Saiteninstrumenten fußt, wirken die wabernde Flächigkeit und die sonoren Melodien wie aus einem fernen, flirrenden Synthie-Kosmos gegriffen. Angefangen mit dem hypnotischen Flimmern von ‘Burrito Power’ schleichen sich hier schon die ersten melodisch eleganten, Score-haften Sphärenflüge in die tonale Tortilla. In der Folge greifen Stücke wie das geniale ‘Gestapo Pop’ oder das staubaufwirbelnde ‘Dust Suppression’ diesen Ball nicht nur auf, sondern lasen neben John Carpenter- und Angelo Badalamenti-Einflüssen auch mehr als einen Hauch aus Jan Hammers musikalischen Themenwelten zu. Dabei wird Arces schwirrende Klampfenkunst von Lallis Viersaiterfiguren stets kontinuierlich kongenial umspielt, dass es nur eine Freude ist, dem Trio zuzuhören. Ein toller 38-minütiger Trip.
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Quelle: METAL HAMMER.de

















