Kritik zu Stellar Circuits PHANTOM PHOENIX

Was ist hier denn los? Stellar ­Circuits scheinen sich auf ihrem neuesten Glanzstück in der Track-Order vertan zu haben. Statt einem Intro schreit einem Frontmann Ben Beddick erst mal direkt mit voller Kraft ins Ohr (‘I See Your Spirit’). Etwas irritierend, aber definitiv wirksam, schließlich muss man sich die Aufmerksamkeit der Hörer heutzutage hart erkämpfen. Doch die Kuriositäten hören nach dem ersten Schreckmoment nicht auf – ganz im Gegenteil! Von Anfang bis Ende strotzt PHANTOM PHOENIX nur so vor Überraschungen. Egal, ob spontane Rap-Einlagen (‘Elegant­ ­Illusion’), knochenzerschmetternde Breakdowns (‘The War Within’) oder Mitsingballaden inklusive Pop Punk-Riffs (‘Gloria’) – das Quartett fühlt sich wirklich überall zu Hause. Flexibilität ist bei solch einer musikalischen Achterbahnfahrt entscheidend – verklemmte Genre-­Puristen sind hier fehl am Platz. Stellar Circuits beweisen erneut, dass sie Meister der Kontraste sind: Schwindelerregende Höhen treffen auf bodenlose Abgründe, und technisches Geschick auf zwanglosen Charme. PHANTOM PHOENIX ist ein Album für Adrenalin-Junkies und Draufgänger, doch wer sich auf die wilde Fahrt einlässt, wird mit einem Erlebnis belohnt, das man nicht so schnell vergisst.

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Quelle: METAL HAMMER.de