Wie das Touren auf die Psyche schlägt: Therapeut erklärt

In den letzten Tagen machte der Instagram-Post eines Therapeuten und Coaches in Musikerkreisen die Runde. Darin geht es um das Heimkehren nach einer Tournee und den mentalen Zustand, den solch Situationswechsel mit sich bringt. Daniel Rinaldi, besagter Therapeut und Verfasser des Instagram-Beitrags, war zuvor selbst Künstler auf Tournee. Nun arbeitet er als Therapeut und Coach mit Spezialisierung auf die Arbeit mit Künstlern und ihrer Crew.
Post-Tour-Depression
Der Beitrag trägt den Titel „Warum das Nachhausekommen nach einer Tournee hart ist“ Darin scheibt Rinaldi: „Nach einer Tournee nach Hause zu kommen ist härter, als die meisten denken. Man geht von einem Leben, an dem jeder Tag einen Sinn, Deadlines, Adrenalin und ein eingespieltes Team mit sich bringt, zu einer Welt, die sich plötzlich langsamer, ruhiger und unklarer anfühlt. Man hat keine festen Zeiten. Es gibt keine Show, auf die man sich vorbereiten muss. Niemand braucht einen in derselben Art und Weise.
Diese Veränderung kann Einfluss auf die Psyche nehmen. Man hat Wochen oder Monate in einer stressigen Umgebung verbracht, dann fällt man in das normale Leben und soll plötzlich ruhen. Aber das Gehirn und der Körper sind noch immer auf diese Produktivität eingestellt. Man ist daran gewöhnt, Probleme zu lösen, alarmiert zu sein und mit Koffein und im Chaos zu funktionieren. Die Stille fühlt sich falsch an.
Viele halten dieses Gefühl fälschlicherweise für Depressionen oder Burnout – und manchmal ist es das auch. Aber oft ist es nur unser Nervensystem, das von einer langen Periode im Überlebensmodus herunterkommen muss. Man war hyper-fokussiert, hyper-sozial und hyper-stimuliert. Nach Hause zu kommen bedeutet, zu lernen, wieder die Bremsen anzuziehen, und das braucht seine Zeit.“
Positive Resonanz
Der Beitrag erhielt positive Resonanz. Er wurde 12.500 Mal geliked, 858 Mal gepostet und 5.841 Mal geteilt. Laut Rinaldi wurde er 1 Millionen Mal geöffnet (Stand 14. November). In den Kommentaren finden sich Künstler zusammen, die dem Text zustimmen.
Unter anderem wurden die Beiträge von Arch Enemy-Sängerin Alissa White-Gluz, Stephanie Pracht alias Johanna von Feuerschwanz und Destruction-Frontmann Marcel „Schmier“ Schirmer geteilt.
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Quelle: METAL HAMMER.de















