„Als würde ich in den Spiegel schauen.“
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METAL HAMMER: Die Gründung von Lynch Mob war für dich eine persönliche Zäsur, oder?
George Lynch: Es war in der Tat ein harter Kampf. Ich musste die richtigen Band-Mitglieder finden, den richtigen Deal an Land ziehen, die richtigen Songs schreiben, die richtige Platte machen, alles. Für mich war es eine mordsmäßige Anstrengung, aber nach all dem aufgestauten Frust war ich bis in die Haarspitzen motiviert. Man darf nicht vergessen, dass ich anfangs die Platte nur widerwillig gemacht habe, denn ich war bei Dokken rausgeflogen und stand vor der Entscheidung, entweder eine neue Band zu gründen oder meinen Job an den Nagel zu hängen.
MH: Ist der Streit mit Don Dokken mittlerweile begraben?
GL: Ich habe erst kürzlich mit Don gespielt und ihn anschließend mit nach Hause genommen, da er, so wie ich, in New Mexico lebt. Don hat eine interessante Sichtweise der damaligen Ereignisse. Er sagte: „Ihr habt damals einen total ungesunden Rock’n’Roll-Lifestyle geführt. Ich habe die Band nur deshalb aufgelöst, um dich zu retten.“ Okay!? Natürlich habe ich mich scherzhaft bei ihm bedankt: „Oh, vielen Dank, Don!“ Die Ironie dahinter hat er vermutlich gar nicht verstanden.
„Wir wollen immer das Gegenteil von dem, was wir haben.„
MH: Dabei solltest du ihm tatsächlich dankbar sein, oder? War das Rock-Star-Leben wirklich deins?
GL: Ich erzähle meiner Frau oft, dass ich schon seit 30 Jahren von Normalität träume, davon, dass sie mir das Mittagessen macht und ein Lunch-Paket packt, dass ich von neun bis fünf zur Arbeit gehe, einen sinnvollen Job erledige und am Ende der Woche einen Scheck bekomme. Und dass ich einen Overall anziehe und körperlich arbeite, dann nach Hause gehe, Fernsehen schaue und einfach mit den Kindern und meiner Frau zusammen bin. Es ist verrückt: Wir wollen immer das Gegenteil von dem, was wir haben.
MH: Gilt das auch für deinen Sohn, der zwar dein Talent geerbt hat, aber kein Berufsmusiker werden wollte?
GL: Mein Ältester spielt tatsächlich genau wie ich, den gleichen Stil, das gleiche Vibrato, die gleiche Art der Phrasierung. Es ist, als würde ich in den Spiegel schauen! Mein Sohn ist sehr klug, er hat einen Master-Abschluss in Chemieingenieurwesen, arbeitet für die Siemens Corporation und beschäftigt sich mit wissenschaftlichen Dingen. Ich bin froh, dass er seinen eigenen Weg verfolgt und Musik nur an den Wochenenden macht.
„Was für eine verrückte Welt!“
MH: Werden Lynch Mob noch mal nach Europa kommen?
GL: Wohl kaum, denn in Europa haben wir leider nicht den Stellenwert, der dies finanziell ermöglichen würde. Zumal die Realität vermutlich so aussehen würde: Ich fahre in einem kleinen Van in Europa herum, bekomme kaum Gage, esse mieses Junkfood, werde davon krank und fahre dann halbtot zurück nach Hause. Abgesehen davon sollte ich die USA derzeit lieber nicht verlassen. So wie die Dinge politisch stehen, weiß ich nicht, ob ich wieder ins Land gelassen werden würde. Möglicherweise kontrollieren sie mein Handy und sagen dann: „Tut uns leid, du musst nach Somalia“ oder so. Ich bin ein progressiv denkender Mensch und politisch aktiv, und so wie die Situation in meinem Land aktuell ist, könnte ich Schwierigkeiten bekommen. Was für eine verrückte Welt! Sorry, ich entschuldige mich für Amerikas politischen Führer. Fuck you, assholes!
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Quelle: METAL HAMMER.de
















