Kritik zu Coreleoni III
Der Gotthard-Sprössling meldet sich mit einem dritten Album voller Retro Rock zurück. Und das Besetzungskarussell hat sich etwas weitergedreht – statt der Rainbow-Röhre Ronnie Romero wurde der albanische Eurovision Song Contest-Kandidat Eugent Bushpepa an das Mikrofon gestellt. Dieser kann die hohen Töne zwar nicht ganz so lange wie sein Vorgänger halten, hat aber ebenfalls eine ausgezeichnete Singstimme: nasal-hoch, mit einigen Ecken und Kanten, die den Songs etwas mehr eigenen Charakter verleihen. Viel eigenen Charakter haben diese jedoch sowieso, denn auf III stehen anstatt neu aufgelegter Gotthard-Lieder nunmehr die eigenen Songs im Vordergrund (genaugenommen ausschließlich, denn die einzigen Gotthard-Stücke sind Bonustitel).
Das liegt sicher einerseits daran, dass sich die Band mittlerweile mehr als eigenständige Gruppe etablieren will, andererseits geht dem Tessiner Bandchef Leo Leonie vermutlich dazu einfach das passende Gotthard-Material aus. Doch der neue Stoff ist ohnehin fast besser – so kraftvoll wie auf III ist Hard Rock heute nur selten. ‘Let Life Begin Tonight’ oder ‘Like It Or Not’ sind vorwärtswalzende Stampfer mit absolutem Hit-Potenzial. Knackige Gitarren-Riffs und tanzbare Grooves ziehen sich durch das gesamte Album. Für gefühlvolle Balladen wie ‘Deep In My Soul’, das mit einer tollen Hammondorgel-Untermalung daherkommt, gibt es ebenfalls noch Platz. Und das unvermeidliche Klassiker-Cover, hier mit ‘Jumping Jack Flash’ vertreten, fehlt auch nicht. Der dritte Dreher der Schweizer ist Komfort-Rock der Extraklasse.
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Quelle: METAL HAMMER.de