Kritik zu Crematory DESTINATION

Ich muss gestehen, Crematory waren ein Stück weit meinem Blickfeld entglitten. Ihre letzten Alben lieferten aus meiner Sicht solide Gothic Rock-Kost, garniert mit schmeichelnden Keyboard-Flächen und einigen Metal-Spitzen. Es war klar, was serviert wird, professionell angerichtet, doch Geschmacksexplosionen blieben ebenso aus wie negative Überraschungen. Im Grunde genommen hatte ich mich an Crematory in einem (wohlgemerkt nicht negativ gemeinten Sinne) schlicht sattgehört. Wie viel mehr Feuer und Pep steckt jedoch in DESTINATION! Das gilt nicht nur für die treibenden Metal-Riffs (Titel-Song, ‘Welt aus Glas’, ‘My Own Private God’, ‘Banished Forever’), sondern auch für die ruhigeren Momente, die weitaus weniger schwerfällig wirken als in der jüngeren Vergangenheit.

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Okay, das Cover von ‘My Girlfriend’s Girlfriend’ hätte es nicht gebraucht, und ich wünschte mir bei dieser Band allgemein einen feinfühligeren Umgang mit epischen Klangflächen und blumigen Passagen. Dennoch: Die Riffs schreien förmlich nach Aufmerksamkeit. So wild klangen Crematory seit Jahren oder sogar Jahrzehnten nicht mehr. DESTINATION vermittelt ungestüme Juvenilität – das hätte ich dieser Band nicht mehr zugetraut. Respekt.

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Quelle: METAL HAMMER.de