Kritik zu Ensanguinate ELDRITCH ANATOMY

Ensanguinate ELDRITCH ANATOMY

Death Metal, Emanzipation/SPV (9 Songs / VÖ: 2.9.)

So wichtig die Evolution für jedes Musik-Genre auch ist, ergibt es natürlich auch Sinn, den großen Alten zu huldigen und ihre Errungenschaften in Ehren zu halten. Diesen Ansatz verfolgen Ensanguinate aus Slowenien, die zwar alle „erst“ um die 30 sind, sich auf ihrem Debüt ELDRITCH ANATOMY aber klar am Extrem-Metal-Sound orientieren, der Mitte bis Ende der Achtziger Jahre richtig in Fahrt kam. Dabei kupfert das Quartett wohlgemerkt nicht blindlings ab, sondern spielt seine eigene Interpretation von thrashigem Death Metal, der vor allem Fans von Bands wie Possessed oder älteren Morbid Angel gefallen könnte (hier erinnern nicht nur die hallbeladenen Vocals an den jungen Mr. Vincent, sondern auch das Band-Foto mit seinem BLESSED ARE THE SICK-Vibe samt Lederklamotten mit Handschelle zum Patronengurt).

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Aber die Band heißt ja auch nicht Exsanguinate – denn der Sound der Slowenen ist alles andere als blutleer. Ensanguinate bringen Saiten zum Glühen (mal bedrohlich langsam und dräuend wie in ‘Sublimation’, lieber aber schnell und bösartig) und beleben alte Death Metal-Kadaver mit einer Lebens­saftinfusion der schnittigen Art – Songs wie ‘Lowermost Baptisms’ atmen nicht nur den Spirit der genannten Epoche, sondern wissen dank der ausgefeilt transparenten Produktion auch heute zu gefallen und begeistern. Mit ELDRITCH ANATOMY ist der Band aus Ljubljana ein überzeugendes Debüt geglückt, das nicht nur „Retro-Fans“ beglücken wird.

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Quelle: METAL HAMMER.de