Kritik zu Evergrey A HEARTLESS PORTRAIT (THE ORPHEAN TESTAMENT)
In der Brust von Evergrey-Chef Tom S. Englund schlagen seit jeher zwei Herzen. Das eine schwärmt für derbe, tiefer gestimmte Gitarren-Riffs, schräge Harmonien und krude Arrangements. Das andere steht auf groß(artig)e Melodien mit Hymnencharakter. Von diesen zwei Extremen profitiert auch das neue, insgesamt 13. Werk A HEARTLESS PORTRAIT (THE ORPHEAN TESTAMENT), das aufgrund dieser zwei gegensätzlichen Pole mitunter durchaus Ähnlichkeiten mit Devin Townsends kompositorischem Hybrid aufweist.
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Denn den zehn neuen Evergrey-Songs gelingt der Spagat zwischen dramatisch anmutenden Keyboardsounds, ruppigen Gitarrensalven, hektischen Grooves mit bisweilen antizyklisch pulsierendem Doublebass-Geklöppel sowie Gesängen, für die beispielsweise im Album-Opener ‘Save Us’ mehrere Hundert Fans via Online-Recordings eingeladen waren, mit ihren Stimmen zu partizipieren. Coole Idee, und in ihrer Innovation typisch für diese Band. Denn das Beispiel zeigt, wie geschickt Englund immer wieder zwischen positivem Irrsinn und wohldosierten Produktions-Gimmicks changiert und auch A HEARTLESS PORTRAIT (THE ORPHEAN TESTAMENT) zu einem ungewöhnlichen, überraschenden, aber dennoch typischen Evergrey-Album macht.
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Quelle: METAL HAMMER.de