Kritik zu Liv Sin KALIYUGA
Liv Sin entstand 2016 als Nachfolgeprojekt der schwedischen Heavy Metal-Formation Sister Sin, die sich nach fünf Alben (zwischen 2003 und 2014) auflöste, später allerdings reaktiviert wurde. Sängerin Liv Jagrell steht heute beiden Bands vor und offeriert mit KALIYUGA das dritte Werk ihrer Zweitgruppe. Darauf regiert eine Dreiviertelstunde lang traditioneller, von gelungener Gitarrenarbeit getriebener Heavy Metal mit einer Prise elektronischer Akzente (‘Karma’), vor allem aber hörbaren Ecken und Kanten – dazu zählt auch die kernige, wuchtig in Szene gesetzte Schreistimme der Protagonistin. Während Nummern wie ‘I Am The Storm’ oder ‘Virus’ den (mit Fallhöhe behafteten) Spagat zwischen klarem und derbem, teils Growl-ähnlichem Gesang wagen, bringen in ‘Forget My Name’ Gangshouts zusätzliche Energie ein.
In ‘D.E.R.’ ist hingegen ein hymnisch angelegter Schlagabtausch zwischen Jagrell und den Gästen Zak Tell (Clawfinger), Madeleine Liljestam (Eleine) und Wenderson D’Paula (Army Of Souls) zu hören, der stellenweise jedoch arg angestrengt klingt. Dieses Phänomen betrifft das ganze Album: KALIYUGA beinhaltet einige ordentliche Songs (wie etwa ‘King Of Fools’), kommt über weite Strecken allerdings recht grobschlächtig daher. Wer seinen Metal jedoch lieber derb und am Anschlag als zu glattgebügelt mag, könnte bei Liv Sin richtig sein.
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Quelle: METAL HAMMER.de