Kritik zu Memphis May Fire REMADE IN MISERY
Dass sich der Trend seit einigen Jahren davon wegbewegt, Alben in Gänze durchzuhören, bemerkt man mittlerweile häufig an der Art der Musikveröffentlichungen. So haben auch Memphis May Fire ihr neues – insgesamt siebtes – Album vorab fleißig zerpflückt und als zahlreiche Singles bereits zum großen Teil herausgebracht. Wobei der Grund hierfür auch in den Auswirkungen des Pandemiegeschehens liegen könnte. Sehr monumental und massiv prangt das steinerne „M“ auf dem neuen Platten-Cover der texanischen Metalcore-Gruppe. Nachdem Memphis May Fire schon immer einen sehr poppigen Einschlag hatten und der Vorgänger BROKEN (2018) auch bereits unter Pop Rock hätte laufen können, kommen für REMADE IN MISERY nun mehr Shouts und eine stärkere Postproduktion ins Spiel.
Dabei zeigt sich aber dennoch stark genug, dass auch die harte Schale von Memphis May Fire aus Schokolade ist und zumeist in den Refrains anfängt zu schmelzen – dabei dann aber auch schnell generisch wird. Großartig einschlagend gelingen dem Quintett hingegen ihre HipHop-inspirierten Parts, wie in ‘Only Human’. Die Vermischung von elektrischen Beats mit E-Gitarren, Drums und Sprech-Shout-Mischmasch ergibt einen sehr energiegeladenen Mix. Memphis May Fire sind lange genug dabei um zu wissen, wie man moderne Metalcore-Songs schreibt. Insgesamt fehlt der Platte aber der rote Faden und die eigene Note zu sehr, sodass REMADE IN MISERY trotz guter Lieder zu einem eher seelenlosen Album verkommt.
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Quelle: METAL HAMMER.de