Kritik zu Stray From The Path EUTHANASIA
Fakten auf den Tisch: Mehr Groove hat keine moderne Hardcore-Band. Die New Yorker Stray From The Path reiten die Rhythmen wie beim Rodeo. Allein der Opener ‘Needful Things’ galoppiert in einem Affentempo, dazu die Hook: „Are you in or in the way?“ Ey, voll dabei! Hier spielt ausgetüftelte Hardcore-Musik, zu der der Körper nicht stillstehen kann. Irgendetwas wackelt immer – erst das Bein, dann der Nacken, schließlich das Herz. Der Kopfnicker ‘May You Live Forever’ macht dabei keinen Halt. Und mit ‘III’ haben Stray From The Path einen Über-Hit geschrieben – dieser vibt wie Rage Against The Machine. Mosh-Material vom feinsten, das Tanzbein schickt Grüße ans Gehirn. Auch der beigesteuerte Klargesang von Stick To Your Guns-Sänger Jesse Barnett verschmilzt rückstandslos mit dem melodramatischen Sound von ‘Bread & Roses’. Neue Facetten, die so guttun.
Aber: So sympathisch, witzig und spritzig, wie sich die Band auf der Bühne gibt, so erschreckend kann sie sein, wenn sie in ‘Guillotine’ voller Inbrunst „Off with their fucking heads“ brüllt. Brutal. Sowieso hält sich Schreihals Andrew Dijorio nicht mit Beschimpfungen aller Couleur zurück. Jugendfrei ist anders: Von den Kardashians über Zuckerberg und J.K. Rowling bis hin zu Schwurblern kriegen alle ihr Fett weg, und das allein im Song ‘Law Abiding Citizen’. Zum Schluss versprüht noch Scratching-Arbeit in ‘Ladder Work’ als schöne Reminiszenz die Nu Metal-Romantik, bevor der Track ins Fahrwasser von Gojira abdriftet. Die spannendste Band im modernen Hardcore.
***
Du willst METAL HAMMER lesen, aber kein Abo abschließen? Kein Problem! Die aktuelle Ausgabe portofrei nach Hause bestellen: www.metal-hammer.de/heftbestellung
***
Quelle: METAL HAMMER.de