Kritik zu Wo Fat THE SINGULARITY
Eingefleischten Doom-Fanatikern geht direkt das Herz auf, wenn bereits der Opener in Überlänge anrollt und obendrein deutlich die Zehn-Minuten-Marke knackt. Umso schöner ist es – wie im Fall von Wo Fat mit THE SINGULARITY –, wenn die schier endlosen Song-Epen nicht bloß im zähen Wiederkäuen von Candlemass enden. ‘Orphans Of The Singe’ schlägt von atmosphärischem Trommelgehämmere in betont atmosphärische Gitarrenwände um, ‘The Snows Of Banquo IV’ wechselt zwischen flotterem Saitengezupfe und schwerem Blues, und ‘Overworlder’ gleitet sogar in funkiges Rumgeplänkel ab. Wo Fat wagen mit banaler Leichtigkeit den Spagat zwischen verschiedenen Genres, ohne sich in ihrem ambitionierten Vorhaben zu verlieren. Es wirkt schon fast etwas beängstigend, wie passend sich alles auf THE SINGULARITY fügt.
Die US-Doomer sind Meister ihres Fachs, die es nur allzu gut verstehen, einen modisch-bunten Flickenteppich verschiedener Stile zu weben, auf welchem jeder einzelne Titel seine hypnotisch-eingängige Sogwirkung trotz maximaler Exaltiertheit entfalten kann. Finster, pathetisch und Blues-verwurzelt wie Black Sabbath; sanftmütig und psychedelisch wie The Beatles; ausladend, als würden King Crimson Budgie interpretieren: THE SINGULARITY ist ein Monstrum von doomigem Monumentalwerk, eine Versöhnung von Hippietum und dem frühen Hard Rock sowie der intonierte Anspruch, sich als echte Großtat in diverse Jahresbestenlisten einzureihen!
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Quelle: METAL HAMMER.de