Donnerstag: Nach erfolgreicher Errichtung unseres Bierdepots und anschließender Druckbetankung, machten wir uns auf den Weg zum Partyzelt. Dort angekommen beschlossen wir nach Sichtung der Menschenherde, dem geliebten Partyzelt wieder den Rücken zu kehren und wandten uns weitaus wichtigeren Aufgaben zu. Kurz zu Gesicht bekamen wir HELRUNAR vom Rande des Zeltes,

ein objektiver Bericht fällt aber Aufgrund des Abstandes zur Bühne und dem mittlerweile bestehenden Promillewert recht schwer. Vielleicht sollten sich die Veranstalter überlegen, den Donnerstag auch auf die Bühne zu verlegen, da der Andrang der Orkse einfach zu groß für das winzige Hobbitzelt war. Augen- und Ohrenzeugenberichten zufolge soll es aber recht schön gewesen sein, na dann! Freitag: Nach standesgemäßem Auftakt bestens gewappnet, ging es am Freitag in die zweite Runde. Der süßliche Duft des Bieres zog uns dann auch gleich zur ersten Combo auf das Gelände. Die deutsche Deathmetal-Formation KILLING SPREE eröffneten den 2. Festivaltag auf der Hauptbühne und …na ja, wie auch immer, gutes Mittelmaß reichte aus, um einige Hartgesottene vor den Krachaltar zu locken. bild 049Zu einem traurigen Anlass erschienen KAAMOS, denn sie bestritten den letzten Gig ihrer Karriere. Dafür hätten wir uns aber eine bessere Vorstellung erhofft, denn was KAAMOS boten, war arg bieder, so dass das Geschehen mehr oder weniger an uns vorbei zog. Dafür glänzte das Ausschankpersonals am Bierstand mit einer tadellosen Leistung. SEVERE TORTURE spalteten hinterher die Gemüter. Für einige purer Krach, für andere instrumentale Kabinettstückchen und brutaler Sound. So oder so, die Band wusste ihren technischen Deathmetal gut an den Mann zu bringen. Wir fanden den Sound allerdings sehr matschig, so das Feinheiten leider im Soundbrei untergingen. Als Ersatz für DEW SCENTED konnte man FALL OF SERENITY kurzfristig verpflichten. Die Band machte das beste daraus und wusste mit melodischem Deathmetal moderner Prägung zu begeistern. Zwar nicht so gut wie DEW SCENTED wohl gewesen wären, aber definitiv ein würdiger Ersatz und eine gute Abwechslung zum Rest des Billings. Nur das Publikum vor der Bühne war recht spärlich gesäht. Old School as fuck gaben sich DESTRÖYER 666 die Ehre und fanden auch einige begeisterte Zuhörer. Uns allerdings war es dann doch etwas zu evil und wir suchten Schutz vor der totalen Zerstörung in den Armen des Gerstensaftes. TURISAS wussten mit ihrem gerade mächtig angesagtem Vikingmetal durchaus zu gefallen, jedoch wären ein paar richtige Songs mehr und weniger Solo-Gewichse besser gewesen. Obwohl man mit dem Geiger einen echt wahnsinnig talentierten Instrumentalisten in seinen Reihen hat. Iron Maiden auf Fiedel-Gniedel, das hat was! Und dann zerstörten NIFELHEIM, in Fachkreisen auch Schnüffelheim geadelt, die Bühne. Oh my fucking god, was für ein Nietenmassaker! Mit Hits wie „Satan is a Brathahn“ und „Storm of Satan’s Eier“ wussten sie uns in die tiefsten Tiefen der tiefen Tiefen der höllischen Finsternis zu stoßen, wo wir mit einem Balrog aus der Vorzeit viele Tage und Nächte kämpften, der uns anschließend ausweidete und uns gut durchgekaut wieder ausspie. Danach fühlten wir uns wie neu geboren, na ja fast zumindestens, denke nicht das Neugeborene schon nach Bier stinken. Und mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht, verließen wir den widerwärtigen Ort des Geschehens. Old School à la Old School!!! Sind die Songs von CRYPTOPSY schon nüchtern nicht zu durchschauen, versteht man mit einem Alkoholpegal von ca. dreimarkachzig die Welt nicht mehr. Frickeln ist ja schön, aber ein bisschen songdienlich sollte es schon sein. Na ja war dann zu später Stunde auch egal, Hauptsache n bisschen Krach zum x-ten Bier. Dann endlich war es soweit, eines der absoluten Highlights des Abends, namens ENSLAVED enterte die Bretter of Death. Sie versetzten auch gleich zu Beginn die Zuhörer in gute alte Zeiten, mit „Loke“ vom „Frost“-Album wurden die Ohren geputzt. Einige Stücke vom aktuellen „Ruun“ Album fanden sich auch im Set von lediglich 5 Songs, die es zu Bestaunen gab. Ein kleiner Wehrmutstropfen, da leider viel zu kurz, aber ohne Frage eine beeindruckende Umsetzung. Die kanadischen Holzfäller von KATAKLYSM ließen ihre Show für eine DVD aufzeichnen. Dementsprechend hoch waren die Erwartungen, die allerdings voll und ganz erfüllt wurden. Anstatt Holz zu spalten wurden die Schädel der ausrastenden Meute im Sekundentakt zu Hackepeter verarbeitet. Was für ein Brett! Fantastischer Sound, eine gut aufgelegte Band und eine Setlist an der es gar nichts zu meckern gab, machten das Schlachtfest zu einem echten Höhepunkt des Festivals. Auch die neuen Songs fügten sich nahtlos in die Klassiker der Truppe ein und zeigten das KATAKLYSM in ihrer jetzigen Form nach wie vor zur Speerspitze der aktuellen Deathmetalbewegung gehören. Was gibt es zu HYPOCRISY zu sagen, wie immer unbeschreiblich geil und ein würdiger Headliner für den Freitag. Wer zu den Klassikern der Nordländer nicht abgehen kann, ist auf jeden Fall auf dem falschen Festival gelandet und sollte vielleicht mit Hansi Hinterseer mal gemütlich nen Kräutertee trinken. Samstag: Nach einer durchzechten Nacht und vielen tausend Bieren zum Frühstück (!!!), wunderten wir uns über den Krach in unseren Schädeln, doch mussten wir zu unserem Entsetzen feststellen, dass wir das komplette Frühnachmittagsprogramm verschlafen hatten. Shit happens! So schleppte man sich auf allen vieren vor die Bühne, wo die Koblenzer DESASTER der dreckigen Meute schon ordentlich den Arsch versohlten. Wie immer blieb kein Auge trocken und die Band bewies, dass Old School Death Metal immer noch einige Fans „hinter“ den Ofen lockt. Danach fanden sich seltene Exoten auf der Hauptbühne ein. SETHERIAL weilten bisher nicht oft in unseren Gefilden, nichts desto trotz bekam man ein ordentliches Set von der Band geboten, dem es an nichts fehlte. Urig und aggressiv ging es zur Sache, so das die Nordmänner stolz auf ihren ersten Deutschlandgig seit vielen Jahren sein können. THYRFING setzten dann einige Farbtupfer im Todesprogramm und konnten die Meute mit ihren saufkompatiblen Schlachtenhymnen zu Begeisterungsstürmen und Freudentänzen hinreissen. Die Band spielte sich durch ein Best-of Programm, das keine Wünsche offen lies. In der Form könnten die Jungs ruhig öfter mit dem Wikingerboot über’s Wässerchen geschippert kommen. Bei ILLDISPOSED ging die Scheisse dann richtig ab, Wahnsinn wie tight die Dänen das Publikum in den Allerwertesten traten. Präzise wie mit Chirurgenstahl wurden die Köpfe abmontiert, der Nacken freute sich den Tag darauf. Auch die Songs vom neuen Hammeralbum „Burn me wicked“ gingen ab wie Schmitt’s Katze. Definitv eines der Highlights des Party San, mit einem kleinen Wehrmutstropfen, denn die Spielzeit war doch recht knapp bemessen. Den Anschlusstreffer erzielten unsere altbekannten Recken NAGLFAR, trotz eines anfänglichen Rohrkrepierers im Form eines Stromausfalls! Weit hinaus auf´s Schlachtfeld über blutende Leiber und gespaltene Schädel durch Rauchschwaden und Feuer jagten sie die hasserfüllte Meute der Hölle. Abgesehen vom etwas liederlichen Sound ein feines Spektakel inklusive Bühnenshow und und etlichen genialen Nackenbrechern wie „I am Vengeance“ oder „Black god aftermath“!!! bild 436MARDUK spalteten dann nicht unbedingt die Schädel, sondern mehr die Meinung des Publikums. Was die einen als infernalischen Krach empfanden, war für die anderen die Erfüllung des Festivals. Objektiv bleibt zu sagen, dass MARDUK einen grottenmiesen Sound hatten (die Snare klang wie zu schlimmsten Lars Ullrich-St. Anger Zeiten) und die Band hatte sicher auch schon bessere Gigs gespielt. Ich erkannte dann auch nur einen Song, „Baptism by fire…na ja. Ähnliches Szenerien dann bei Six Feet Under, die Band routiniert und mit guter Setlist bewaffnet, aber der Sound nicht wesentlich besser. Sicher ein würdiger Headliner, aber die Highlights waren definitiv zu früherer Stunde zu hören und sehen. Die fertige Meute hatte trotzdem ihren Spass! Zu guter Letzt dann noch ein Knaller im Festzelt. TANKARD brachen die letzten (und das waren nicht wenige!!!) Feierwütigen in Wallungen. Glasklarer Sound, genau das richtige Publikum (ca. 99% jenseits von Gut und Böse) und ein Hit nach dem anderen…einfach nur geil! Zum Abschluss bleibt dann noch zu sagen, zwar etwas eng geworden das PARTY-SAN und auch einige merkwürdige Gestalten, welche ihre abartigen Körper zur Schau stellten. PFUI PFUI, aber wie immer feucht fröhlich!! Also dann auf ein neues, ihr wisst HELL IS HERE und nicht bei Hansi Hinterseer!