Alexander Rose zum samstägigen Geschehen:
Der letzte Tag des Party San steht an und ist zum Abriss freigegeben. Auch wenn die Leber schon einges verkraften durfte und auch die Ohren und der Nacken nicht mehr ganz so stabil sind geht es nicht weniger motiviert ans Werk.
Zum Frühschoppen gibt es doomige Klänge aus dem Partyzelt. Mit Caroozer und Motorowl wird hier für rockige Grundstimmung gesorgt und auch ausschweifende psychodeliche Gefilde abgedeckt. Das nehmen wir größtenteils aber nur aus der Ferne war.
Eröffnet wird heute die Hauptbühne von Slaughterday. Hier wird old schooliger Death Metal abgeliefert und das nicht zu knapp. Ein doomiger Einschlag ist hier nicht zu leugnen und bringt die langsam eintreffenden Festivalbesucher in Stimmung.
Anschließend befinden sich die Death Metal Veteranen Purgatory aus Sachsen auf der Bühne. Hier wird ebenso wie bei der vorangegenagen Band die Liebe zum amerikanischen Death Metal zelebriert. Wenn auch eher in eine finstere und düstere Richtung. Doch hier finden sich genügend Jünger und Fans der Band ein und zelebrieren den Auftritt entsprechend.
Mit den folgenden Panzerfaust wurde mal eine etwas andere Bühnenkonstellation genutzt. Hier stand das Schlagzeug mit im Vordergrund hinter welchem sich eine Kanzel befand. Von dieser aus verbreitete der Sänger die meiste Zeit mit einschlägigem Gesang und einem sehenswerten Outfit und Maskierung die entsprechende Atmosphäre. Zu hören gibt es hier gewaltigen Black/Death Metal mit okkulten Einschlägen aus Kanada welcher brachial dargeboten wird.
Anschließend wird mit Nunslaughter eine andere Richtung angeschlagen. Hier gibt es einen wilden Ritt aus Speed und Death Metal. Und genau dieser Stil wird auch zelebriert. Es wird ein Song nach dem anderen ordentlich durch gerumpelt und die Jungs wissen zu begeistern.
Mit SAOR geht die Musikalische Reise weiter. Den jetzt werden Gefilde aus atmosphärischem Black Metal gepaart mit Folk Klängen angeschlagen. Es gibt epische Melodien zu belauschen welche einen einfach in den Bann ziehen. Die Herren aus Schottland brauchen nicht lange und holen das Publikum vor der Bühne auf jeden Fall ab, was mit erhobenen Armen und Applaus nach den Songs gewürdigt wird.
Im Zelt waren Path of Destiny angesagt. Die Herrschaften aus Jena haben astreinen Melodic Death abgezogen und ebenso präsentiert. Der wütende Gesang gepaart mit melodischen Riffs und Soli sowie dem hämmerndem Schlagzeug scheinen auf jeden Fall gut anzukommen. Vor der Bühne wird jedenfalls ordentlich abgefeiert und die Jungs gebührend bejubelt.
Als persönliches Highlight standen Blood Incantation aus Denver auf der Hauptbühne. Hier gibt es technisch anspruchsvollen und verspielten Death Metal zu hören, der stark in die progressive Richtung drängt. Der Themenschwerpunkt hier liegt bei uralten Aliens, Ufos und allerlei Mythos darum. Es wird durchgehend auf einem hohen Niveau abgeliefert und der Sound passt einfach. Geiles Brett.
Im fliegenden Wechsel kamen Impaled Nazarene auf die Bühne und legten auch ohne viel Schnickschnack direkt los. Dem Ausdruck „die spinnen die Finnen“ wird hier alle Ehre gemacht. Gnadenlos wird hier durch die komplette Bandgeschichte geschrotet und alles zermalmt. Etwas dünner Sound aber abgeliefert wird trotzdem.
Pünktlich zum Abend geben sich dann Dark Funeral die Ehre. Die alteingesessenen Herren kommen in ihrem Leder- und Nietenbehangenen Outfits auf die Bühne und treten direkt aufs Gaspedal. Man merkt das hier nicht zum ersten Mal eine Bühne in Grund und Boden gespielt wird. Die Herren geben alles und zelebrieren einen Hit nach dem anderen und man ist sich einig, das geht gut voran.
Mit Benediction steht der nächste Death Metal Klassiker an. Die Engländer lassen sich nicht lange bitten und liefern direkt eine stabile Show von vorne bis hinten ab. Für den geneigten Hörer wird hier einmal quer durch die komplette Bandhistorie gewütet. Und das kann sich auf jeden Fall sehen lassen. Der passende Sound unterstreicht auch die Motivation der Jungs und so bleibt nur eins zu sagen. Stabil abgeliefert.
Als krönenden Abschluss stehen die Death Metaler von Dismember auf dem Plan. Und darauf scheinen auch alle gewartet zu haben. Denn es wird noch einmal ordentlich kuschelig vor der Bühne. Und das scheint die Schweden auch noch einmal zu motivieren. Hier wird die vertonte Kettensäge angeschmissen und quer durch die ersten Alben gesägt. Da gerät auch der letzte Nacken in Verzückung und das Publikum gibt nochmal alles. Doch leider geht auch dieses Konzert irgendwann vorbei. Und die Herren und auch das Party San werden noch einmal kräftig vom Publikum abgefeiert.
Was jetzt noch zu tun bleibt ist jedem klar. Ein letztes mal ins geliebte Partyzelt und die Festivaltage zum Abschluss nochmal mit ABBA und einem letzten und dann auch wirklich allerletzten Bier und Cuba Libre ausklingen lassen.
Party San, es war uns wieder ein feuchtfröhliches und hörgenüssliches Fest. Wir sehen uns nächstes Jahr wieder und das geliebte Spiel beginnt von vorn.